Zürich (awp) - Die Zurich Gruppe baut das Geschäft mit Reiseversicherungen aus. Vom Konkurrenten AIG übernimmt sie den Reiseversicherungs- und Assistance-Bereich für Privatkunden mit dem Namen AIG Travel. Das Geschäft wird die Zurich in die Tochter Cover-More integrieren, wie es am Mittwoch hiess.

Die Übernahme kostet die Zurich insgesamt 600 Millionen US-Dollar. Je nach Geschäftsentwicklung werde zusätzlich noch eine sogenannte Earn-Out-Zahlung als erfolgsabhängiger Zusatzpreis fällig. Die Transaktion soll vorbehaltlich der Genehmigungen durch Regulierungsbehörden voraussichtlich noch vor Ende 2024 abgeschlossen werden.

Nach Abschluss des Zukaufs dürfte die vergrösserte Cover-More Gruppe jährliche Bruttoprämien von rund 2 Milliarden Dollar erzielen, hiess es. Demgegenüber werde die Quote zum Schweizer Solvenztest der Zurich Gruppe um rund 4 Prozentpunkte sinken. Ende März lag die SST-Kapitalquote allerdings mit geschätzt 232 Prozent klar über dem Ziel von mindestens von 160 Prozent.

Ausbau des US-Geschäfts

"Das Reiseversicherungsgeschäft hat für uns hohe Priorität. Diese Transaktion passt strategisch hervorragend", wird Cara Morton, Chefin Zurich Global Ventures, in der Mitteilung zitiert. Damit baue die Zurich in diesem Geschäft die Basis mit Privatkunden aus und verbessere das Angebot. Bis Ende Januar hatte Morton noch die Cover-More-Gruppe geleitet.

Die Zurich ergänze mit der Übernahme der Marke Travel Guard von AIG Travel das weltweite Mehrmarkenmodell von Cover-More, baue die Präsenz im US-Markt aus und erhalte Zugang zu wichtigen Vertriebspartnern, hiess es weiter. Auch werde die globale IT-Plattform von AIG Travel die Kompetenzen von Cover-More verbessern.

Mit AIG Travel könne Cover-More ihre Reisehilfe-Apps einer grösseren Zahl von Partnern und Kunden anbieten. Zudem würden auch die globalen Dienstleistungszentren von AIG Travel übernommen und ins Geschäftsmodell von Cover-More integriert.

Bis anhin war die 2017 übernommene Cover-More mit Sitz in Sydney in 15 Ländern tätig und betrieb in Australien, Argentinien, Kanada und Grossbritannien rund um die Uhr besetzte Einsatzzentralen für reisemedizinische Notfallhilfe. Dabei zählen mehr als 17 Millionen Menschen zur Kundschaft.

mk/tv