Industrie, Bau, Handel und Dienstleister nahmen zusammen 5,1 Prozent mehr ein als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Seit dem Tiefpunkt im vergangenen April wuchs der Umsatz kontinuierlich. Er liegt demnach nun 6,6 Prozent höher als im Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.

"Aus diesen Zahlen ist sicherlich nicht abzuleiten, dass der Lockdown spurlos an der deutschen Wirtschaft vorübergegangen ist", warnte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen. "Vielmehr dürften viele Umsätze in den Dezember vorgezogen worden sein, um noch die bis zum Jahresende niedrigeren Mehrwertsteuersätze zu nutzen." Für den Januar sei daher mit einem deutlichen Rückgang der Umsätze zu rechnen.

Die deutsche Wirtschaft ist einer ersten Schätzung zufolge im vergangenen Corona-Jahr um fünf Prozent eingebrochen, wobei im Schlussquartal von einer Stagnation ausgegangen wird. Die Bundesregierung rechnet in diesem Jahr mit einem Wachstum von drei Prozent. Das Vorkrisenniveau beim Bruttoinlandsprodukt soll Mitte 2022 erreicht werden.

Der Frühindikator für den Konjunkturverlauf der gewerblichen Wirtschaft wird aus den monatlichen, allerdings noch unvollständig vorliegenden Umsatzsteuervoranmeldungen ermittelt. Er ermöglicht dadurch frühzeitige Aussagen zur Umsatzentwicklung, noch bevor die amtlichen Ergebnisse aus den Erhebungen nach Wirtschaftsbereichen vorliegen. Die Daten werden um Saison- und Kalendereffekte bereinigt, nicht jedoch um Preiseffekt.