• DLT-Lö­sun­gen kön­nen er­heb­li­che Vor­tei­le er­mög­li­chen
  • To­ke­ni­sier­te Wert­pa­pie­re und Wert­pa­pier­kör­be ver­bes­sern si­gni­fi­kant die Mo­bi­li­tät von Si­cher­hei­ten

Die Deut­sche Bun­des­bank und die Deut­sche Börse haben die Er­geb­nis­se einer Kon­zept­stu­die ver­öf­fent­licht, die sich mit dem Ein­satz von Dis­tri­bu­ted-Led­ger-Tech­no­lo­gie (DLT) im Be­reich des Si­cher­hei­ten­ma­nage­ments be­fasst. Der Stu­die zu­fol­ge er­mög­licht diese Tech­no­lo­gie grund­sätz­lich Vor­tei­le in punc­to Schnel­lig­keit und Ver­füg­bar­keit von Si­cher­hei­ten. Beide In­sti­tu­tio­nen set­zen damit ihre er­folg­rei­che Zu­sam­men­ar­beit bei der Er­for­schung der Mög­lich­kei­ten einer DLT-ba­sier­ten Wert­pa­pier­ab­wick­lung wei­ter fort.

'Aus Sicht der Deut­schen Bun­des­bank ist das Col­la­te­ral Ma­nage­ment für die ope­ra­ti­ve Steue­rung der Geld­po­li­tik von grund­le­gen­der Be­deu­tung. Mit DLT-ba­sier­ten Lö­sun­gen kön­nen die Ef­fi­zi­enz des Si­cher­hei­ten­ma­nage­ments er­höht und die Ver­füg­bar­keit von Si­cher­hei­ten ver­bes­sert wer­den', so Burk­hard Balz, Vor­stands­mit­glied der Deut­schen Bun­des­bank.

'Als An­bie­ter von Fi­nanz­markt­in­fra­struk­tu­ren eva­lu­iert die Deut­sche Börse aktiv die Mög­lich­kei­ten, die sich durch die Dis­tri­bu­ted-Led­ger-Tech­no­lo­gie er­ge­ben. Wir sind fest davon über­zeugt, dass auch in die­ser neuen, sich ste­tig wei­ter­ent­wi­ckeln­den Welt der ver­teil­ten Netz­wer­ke in­sti­tu­tio­na­li­sier­te Treu­hand­funk­tio­nen, die von einer neu­tra­len Par­tei er­bracht wer­den, für eine er­folg­rei­che markt­wei­te Ein­füh­rung ent­schei­dend sind', er­läu­tert Jens Hach­meis­ter, Head of New Mar­kets bei der Deut­schen Börse.

Seit der glo­ba­len Fi­nanz­kri­se haben die Be­deu­tung von Si­cher­hei­ten wie auch von Dienst­leis­tun­gen im Be­reich des Si­cher­hei­ten­ma­nage­ments si­gni­fi­kant zu­ge­nom­men. Ur­sa­che hier­für sind re­gu­la­to­ri­sche An­for­de­run­gen und eine er­höh­te Ri­si­ko­a­ver­si­on unter den Markt­teil­neh­mern. Die Frage nach einer mög­li­chen Ver­knap­pung von Si­cher­hei­ten wird seit­her häu­fig dis­ku­tiert. Eine ver­bes­ser­te Mo­bi­li­tät der Si­cher­hei­ten ist daher so­wohl für Markt­teil­neh­mer und In­fra­struk­tur­an­bie­ter als auch für Zen­tral­ban­ken als grö­ß­te Si­cher­hei­ten­neh­mer von In­ter­es­se.

So­wohl im Fi­nanz­dienst­leis­tungs­sek­tor als auch im Zen­tral­bank­we­sen wur­den ver­schie­de­ne In­itia­ti­ven ge­star­tet, die dar­auf ab­zie­len, die er­for­der­li­chen Si­cher­hei­ten 'zur rich­ti­gen Zeit am rich­ti­gen Ort' zur Ver­fü­gung zu stel­len. Die Stu­die kommt zu dem Schluss, dass DLT-ba­sier­te Lö­sun­gen einen Bei­trag dazu leis­ten kön­nen die­ses Ziel sowie wei­te­re Ef­fi­zi­enz­stei­ge­run­gen zu er­rei­chen, da to­ke­ni­sier­te Wert­pa­pie­re und Wert­pa­pier­kör­be die Mo­bi­li­tät von Si­cher­hei­ten deut­lich ver­bes­sern kön­nen. Gleich­wohl müs­sen DLT-ba­sier­te Struk­tu­ren noch in die be­stehen­de, stark ver­netz­te Sys­tem­land­schaft der Fi­nanz­bran­che ein­ge­bet­tet wer­den; zudem gilt es, einen be­last­ba­ren recht­li­chen Rah­men zu ent­wi­ckeln.

Das in der ge­mein­sa­men Stu­die un­ter­such­te Mo­dell ba­siert auf fol­gen­den Eck­punk­ten:

  • Ein­füh­rung von Token, die die zu­grun­de­lie­gen­den Wert­pa­pie­re und damit ver­bun­de­nen Rech­te ab­bil­den;
  • Mo­bi­li­sie­rung von Si­cher­hei­ten - in Form einer spe­zi­fi­schen ISIN oder eines Wert­pa­pier­korbs - über Token, ohne die zu­grun­de­lie­gen­den Wert­pa­pie­re zu be­we­gen;
  • Ein­füh­rung einer Treu­hand­funk­ti­on zur Si­cher­stel­lung der An­sprü­che des Token-In­ha­bers hin­sicht­lich der hin­ter­leg­ten phy­si­schen Wert­pa­pie­re.

Die Deut­sche Börse und die Deut­sche Bun­des­bank haben be­reits Phase I und II des ge­mein­sa­men Pro­jekts BLOCK­BAS­TER (BLOCK­chain BAsed Sett­le­ment TEch­no­lo­gy Re­se­arch) er­folg­reich zum Ab­schluss ge­bracht. Die bei­den Pro­to­ty­pen, die in die­sem Rah­men auf der Basis von Block­chain-Tech­no­lo­gie ent­wi­ckelt wur­den, un­ter­stüt­zen die Ab­wick­lung von Wert­pa­pier­ge­schäf­ten, Zah­lun­gen, Zins­zah­lun­gen und Rück­zah­lun­gen bei Fäl­lig­keit einer An­lei­he. Dabei zeig­te sich, dass die den bei­den Pro­to­ty­pen zu­grun­de­lie­gen­de Tech­no­lo­gie grund­sätz­lich für den Pro­duk­tiv­be­trieb einer Fi­nanz­markt­in­fra­struk­tur ge­eig­net ist.

Auf der Grund­la­ge ihrer bis­he­ri­gen ge­mein­sa­men For­schungs­ar­beit be­ab­sich­ti­gen die Deut­sche Bun­des­bank und die Deut­sche Börse ihre Zu­sam­men­ar­beit fort­zu­set­zen und das Po­ten­zi­al der Dis­tri­bu­ted-Led­ger-Tech­no­lo­gie wei­ter zu er­schlie­ßen.

Deutsche Bundesbank veröffentlichte diesen Inhalt am 23 Januar 2020 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 23 Januar 2020 10:10:04 UTC.

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