NEW YORK (dpa-AFX) - Die "New York Times" zählt Deutschlands westliche Bundesländer zu ihren 52 empfohlenen Reisezielen für 2018. Bemerkenswert seien etwa schadstofffreie, mit Wasserstoff betriebene Züge in Niedersachsen. Die Liste "52 Places to Go" erschien zum 13. Mal und empfiehlt Reiseziele für die 52 Wochen des Jahres.

"Nirgendwo wird der Geist teutonischer Toleranz mehr gelebt als in den fortschrittlichen westlichen Staaten des Landes", schrieb die Zeitung in der am Mittwoch veröffentlichten Liste unter "Germany's Western States" als Ziel Nummer 23. Für Deutschlands Fortschrittlichkeit wurden als Belege auch der bis 2022 angepeilte Atomausstieg und die 2017 beschlossene Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare angeführt.

Die Zeitung will eine Reporterin an alle 52 Ziele schicken, die die Empfehlungen in konkrete Pläne für Reisende verwandelt. Auf die Stelle bewarben sich mehr als 13 000 Interessenten. Ausgewählt wurde die Journalistin Jada Yuan, die in den vergangenen Jahren beim "New York Magazine" arbeitete und aus dem US-Staat New Mexico stammt.

Ihr erster Stopp werde das an Position eins empfohlene New Orleans sein. Es folgten dann Orte wie Cincinnati (Ohio), Baltimore (Maryland), Tanger in Marokko und europäische Städte wie Prag, Glasgow, Oslo und Sevilla. Im deutschsprachigen Raum sind Südtirol in Norditalien, der Vierwaldstättersee in der Schweiz und die westlichen Bundesländer Deutschlands mit auf der Liste.

Mit den alternativ betriebenen Zügen in Niedersachsen bezieht sich die "New York Times" darauf, dass Wasserstoff den Diesel als Antriebsmittel auf den Schienen des Bundeslandes in den nächsten Jahren ersetzen soll, wie es Ende 2017 von der Landesregierung und den beteiligten Unternehmen hieß. Den Anfang machen demnach 14 Brennstoffzellenzüge zwischen den Städten Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude.

Die "New York Times" sammelt für ihre jährliche Liste Vorschläge ihrer Korrespondenten und Reisereporter aus allen Teilen der Welt. Die Liste sei eine "ehrgeizige Vorschau darüber, welche Strände unberührt, welche von Stararchitekten entworfenen Museen ihren Computerdesigns gerecht und welche kulinarischen Schätze einen Flug wert sein werden", heißt es.

2017 war Hamburg mit der neuen Elbphilharmonie gelistet, das als "Zufluchtsort für Architektur und Design" angepriesen wurde. Reiseziel-Listen wie die der "New York Times" erstellen auch andere Medien, zum Beispiel der britische "Guardian"./jot/DP/jha