NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die weltweit größte Spielwarenmesse hat am Mittwoch ihre Tore geöffnet und zahlreiche Händler wie Fachbesucher nach Nürnberg gelockt. Auf der fünftägigen Schau bieten nach Angaben der Veranstalter so viele Aussteller ihre Produkte feil wie nie zuvor: 2902 Unternehmen sind präsent - und damit 31 mehr als im Vorjahr.

Entsprechend unüberschaubar ist die Auswahl - eine Million Produkte werden ausgestellt, davon rund 100 000 Neuheiten. Spielzeug mit eher klassischem Flair wie Rasseln, Plüsch, Puppen und Brettspielen sind ebenso zu sehen wie mit Technik ausgerüstete Hingucker.

Dabei haben die Händler künftige Kassenschlager im Blick - und das entscheidende Weihnachtsgeschäft. Schließlich macht die Branche mehr als 40 Prozent ihres Gesamtjahresumsatzes im November und Dezember, wie der Vorsitzende der Spielwarenmesse, Ernst Kick, sagte. Nicht zuletzt weil die Adventszeit 2017 kürzer ausfiel, verzeichnete der deutsche Spielwarenmarkt eher durchwachsene Zahlen: Nach Angaben des Bundesverbands des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) bewegte sich das Marktvolumen mit rund 3,1 Milliarden Euro lediglich auf dem Vorjahresniveau.

Besondere Bedeutung kommt den Neuheiten zu, denn viele Spielwaren haben nach den Worten des Messechefs nur eine Lebensdauer von anderthalb Jahren. Die Branche ist daher immer auf der Suche nach aktuellen Trends. Drei Strömungen haben die Veranstalter im Vorfeld bereits ausgemacht: die Freude an Erkundung der Natur, den Teamgedanken und den Spielfaktor.

Das Angebot im Messezentrum spiegelt die Trends durchaus wider: Von Drohnen für Kinder über Virtual-Reality-Spiele für Senioren bis hin zum Zunge bleckenden Roboter-Chamäleon oder klassischen Brettspielen ist einiges geboten.

Der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie (DVSI) startete zum Auftakt der Messe eine ungewöhnliche Aktion: Die kulturelle Ausdrucksform "Spielen mit Spielzeug" solle Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes finden, teilte der Verband mit. Aussteller und Besucher seien daher aufgerufen, am Messestand Karten mit ihrer Meinung auszufüllen, warum Spielen mit Spielzeug immaterielles Kulturerbe werden sollte. Die Bewerbung soll dann im kommenden Jahr eingereicht werden.

Das immaterielle Kulturerbe umfasst nach der Definition der UNESCO-Konvention unter anderem "Bräuche, Darstellungen, Ausdrucksformen, Wissen und Fertigkeiten."/bda/DP/stk