Von Harriet Torry und Paul Hannon

WASHINGTON (Dow Jones)--Die Weltbank hat ihre Wachstumsprognose für die Weltkonjunktur 2023 angesichts der anhaltend hohen Inflation, die das Rezessionsrisiko erhöht hat, deutlich gesenkt. Die Bank geht jetzt davon aus, dass sich das globale Wachstum 2023 auf 1,7 Prozent belaufen sollte, während im Juni noch von einem Plus von 3 Prozent ausgegangen worden war. Dies wäre das drittschwächste globale Wachstumstempo seit fast drei Jahrzehnten, das laut Weltbank nur von den Konjunkturabschwüngen in den Jahren 2009 und 2020 überschattet wird. Aus einem separaten Bericht geht hervor, dass sich die weltweite Inflation zwar langsam abkühlt, aber immer noch historisch hoch ist. Die prognostizierte Wachstumsrate halte die Weltwirtschaft nur knapp von einer Rezession fern.

Die internationale Entwicklungsorganisation nannte die Kombination aus hoher Inflation, steigenden Zinssätzen, geringeren Investitionen und Russlands Einmarsch in die Ukraine als Bedrohung für das Wachstum. Hinzu kämen noch die pandemiebedingten Probleme in China und der kriselnde Immobiliensektor des Landes. "Das globale Wachstum hat sich so weit verlangsamt, dass die Weltwirtschaft gefährlich nahe an einer Rezession ist", erklärte die Weltbank in ihrem jüngsten Bericht. Andere Volkswirte hatten geschätzt, dass sowohl die USA als auch Teile Europas im Jahr 2023 zeitweise in eine Rezession abgleiten könnten. Für das gesamte Jahr 2023 prognostiziert die Weltbank einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts in den USA um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und erwartet für die Eurozone kein Wachstum.

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January 10, 2023 10:08 ET (15:08 GMT)