BERLIN (dpa-AFX) - Das Thema Frischluft in Schulgebäuden muss nach Ansicht von Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne bei den Schulgesprächen am Montagabend im Kanzleramt eine wichtige Rolle spielen. Präsenzunterricht lasse sich nicht durch Technik oder Fernunterricht zu Hause (Homeschooling) ersetzen. Es müsse verhindert werden, dass es in Deutschland erneut zu flächendeckenden Schulschließungen kommt, sagte der SPD-Politiker am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Das Thema Lüften auch bei schwierigen Witterungsverhältnissen ist dabei zentral."

Alle Klassenräume mit Lüftungsanlagen auszustatten, bezeichnete er als "hochproblematisch". "Wir brauchen handhabbare Lösungen für die Schulen." In Niedersachsen setze man auf eine 20-5-20-Regel: 20 Minuten Unterricht, 5 Minuten Stoßlüften, 20 Minuten Unterricht. Der Deutsche Lehrerverband hatte wiederholt bemängelt, dass sich in manchen Schulen gar nicht überall die Fenster weit öffnen ließen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU), SPD-Chefin Saskia Esken und die Kultusminister der Länder wollen am Abend über die Lage an den Schulen und das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Neben einem Austausch über die Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen soll es um weitere Schritte bei der Schuldigitalisierung gehen und um die Weiterbildung von Lehrern im Umgang mit digitalen Medien./jr/DP/jha