Verteidigungs-, Sozialausgaben und Zinszahlungen schränken den Spielraum für andere Investitionen im deutschen Haushalt ein, sagte der deutsche Finanzminister Christian Lindner am Mittwoch.

"Unser Bundeshaushalt ist geprägt von Sozialausgaben, Verteidigung und Zinszahlungen", sagte Lindner auf dem Humboldt-Wirtschaftsforum in Berlin. "Das sind die großen Blöcke."

Für den Haushalt 2025 drängen einige Ministerien auf höhere Ausgaben, während das Finanzministerium auf der Notwendigkeit der Haushaltskonsolidierung beharrt.

Was die Verteidigungsausgaben betrifft, so sagte Lindner, dass die geopolitische Lage in den kommenden Jahrzehnten mehr Investitionen in die Sicherheit erfordern wird, so dass kein Raum für Investitionen in anderen Bereichen bleibt.

"Ich sehe Handlungsspielraum im Sozialbereich", sagte Lindner. "Mehr Menschen in Arbeit zu bringen, senkt die öffentlichen Ausgaben, aber es bedeutet auch, dass die Menschen bessere Chancen im Leben haben.

Lindner bekräftigte seine Ablehnung der Neuverschuldung, da sie die Zinslast erhöht.

Der Minister sagte, dass im Jahr 2021 vier Milliarden Euro (4,33 Milliarden Dollar) an Zinsen an die internationalen Kapitalmärkte gezahlt wurden, während es in diesem Jahr fast 40 Milliarden Euro sind.

"Ich würde das Geld der Steuerzahler lieber direkt in die Bildung investieren", sagte Lindner. "Das ist es, was ich unter nachhaltiger Finanzierung des Staates verstehe, denn jede Milliarde an zusätzlichen Schulden wird von Ihnen bezahlt."

(1 Dollar = 0,9237 Euro)