KIEL (dpa-AFX) - Das Kieler Landgericht hat ein Verfahren wegen Verdachts der Untreue gegen zwei frühere Vorstände der Flensburger Sparkasse gegen Zahlungsauflagen eingestellt. Hintergrund der Einstellung ist unter anderem, dass sich die heutige Nord-Ostsee-Sparkasse (Nospa) finanziell mit den Angeklagten geeinigt habe, wie das Gericht am Montag mitteilte. Zudem wäre die Ermittlung eines genauen Schadens mit erheblichem Aufwand und hohen Kosten verbunden. Die vorgeworfenen Taten liegen inzwischen mehr als zehn Jahre zurück.

Mit Zustimmung von Staatsanwaltschaft und Angeklagten stellte das Gericht mit Beschluss vom 19. Dezember 2016 das Verfahren gegen Zahlungsauflagen in Höhe von 95 000 Euro beziehungsweise 40 000 Euro ein. Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft Kiel im Januar 2012 nach mehrjährigen Ermittlungen gegen sechs Personen Anklage wegen Untreue in einem besonders schweren Fall erhoben. Sie sollen 2005/2006 an nicht hinreichend gesicherten Kreditvergaben der Flensburger Sparkasse mitgewirkt haben. Ein anschließend eingetretener Wertverlust der Aktie habe dann zum Ausfall von Krediten geführt und die Flensburger Sparkasse finanziell schwer geschädigt. Sie fusionierte 2008 mit der Nospa.

Ende Mai hatte das Landgericht die Eröffnung des Hauptverfahrens hinsichtlich aller sechs Beschuldigten abgelehnt. Die Staatsanwaltschaft legte Revision dagegen ein und bekam vom Oberlandesgericht teilweise Recht. Gegen zwei Vorstandsmitglieder wurde das nun eingestellte Verfahren eröffnet./gyd/DP/tos