Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Verbraucherpreise im Euroraum sind im Dezember den fünften Monat in Folge gefallen und liefern der Europäischen Bank (EZB) damit weiter Grund zur Sorge. Im Jahresvergleich sanken die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Meldung mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten ein Minus 0,2 Prozent vorhergesagt. Im November waren die Preise ebenfalls um 0,3 Prozent gesunken.

Negative Inflationsraten sind in der Regel ein Alarmsignal für Währungshüter. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine jährliche Inflationsrate von knapp 2 Prozent an, verfehlt dieses Ziel aber schon seit Jahren.

Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise ausspart, verharte auf einem äußerst niedrigen Niveau. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend. Diese ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak berechnete Kernrate blieb bei 0,2 Prozent. Ökonomen hatten mit einer stabilen Rate gerechnet.

Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise im Dezember in der Gesamtrate um 0,3 Prozent, in der Kernrate betrug die Steigerung 0,4 Prozent. Volkswirte hatten eine Rate von jeweils 0,4 Prozent prognostiziert.

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January 07, 2021 05:00 ET (10:00 GMT)