BERLIN (dpa-AFX) - Der Fahrgastverband Pro Bahn hat den sturmbedingten bundesweiten Stopp des Fernverkehrs der Deutschen Bahn kritisiert. "Vorsicht ist natürlich immer eine gute Sache, aber man kann auch übervorsichtig sein", sagte der Pro-Bahn-Ehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Gleich gar nichts zu tun, das erscheint uns doch etwas übertrieben." Dort, wo der Wind schwächer sei und keine Bäume an den Gleisen stünden, müsse der Betrieb nicht eingestellt werden.

Die Nutzung sogenannter Aufenthaltszüge in den Bahnhöfen sei zwar besser, als unterwegs zu stranden. "Aber wenn ich weiß, dass die Strecke noch frei ist, sollte ich versuchen, die Leute noch nach Hause zu bringen. Das kann man mit reduzierter Geschwindigkeit machen." Der Bahn-Stillstand in ganz Deutschland sei "undifferenziert", sagte Naumann weiter. "Man muss dort den Verkehr einstellen, wo es nicht geht und wo Gefahr droht. Und wenn die Gefahr nicht überall droht, dann muss man auch den Verkehr nicht überall einstellen."

Die Deutsche Bahn reagierte mit Unverständnis auf die Kritik. "Sicherheit geht vor", sagte eine Bahn-Sprecherin am Abend./cwe/DP/he