JERUSALEM (dpa-AFX) - Überschattet vom Krieg im Gazastreifen und dem vorangegangenen Terrorangriff der islamistischen Hamas in Israel haben Christen am Sonntag in Jerusalem Ostern gefeiert. Patriarch Pierbattista Pizzaballa, der höchste katholische Würdenträger in der Region, feierte am Morgen in der Grabeskirche die traditionelle Ostermesse.

Zum Gaza-Krieg und seinen Folgen sagte Pizzaballa: "Diese gewaltige Krise hat unser aller Leben geprägt, ohne Unterschied", sagte Pizzaballa in einem Grußwort zu Ostern. Alle seien, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, "durch diese Tragödie zutiefst verletzt". Er sprach von einer schrecklichen, von viel Gewalt geprägten Zeit. "Alles scheint von Misstrauen umgeben zu sein. Die einzige starke und entscheidende Stimme scheint die der Waffen zu sein", so der Erzbischof weiter. "Wir wollen diejenigen sein, die den Mut haben, auf den Frieden zu setzen, dem Nächsten weiterhin zu vertrauen, keine Angst vor Verrat zu haben."

In diesem Jahr nahmen - anders als üblich - nur wenige ausländische Pilger und Touristen an der Messe teil. Wegen des seit fast sechs Monaten dauernden Krieg im Gazastreifen reisen derzeit nur wenige Ausländer nach Jerusalem.

Die Grabeskirche in Jerusalems Altstadt steht an dem Ort, an dem Jesus der christlichen Überlieferung nach gestorben und wieder auferstanden ist. Sie gilt als heiligster Ort des Christentums und als ein Zentrum christlicher Osterfeiern. Christen sind in Israel eine sehr kleine Minderheit, sie machen nur rund zwei Prozent der knapp zehn Millionen Bürger aus./mak/DP/he