Beide Konzerne erörterten einen Zusammenschluss unter Gleichen, teilten sie am Dienstag mit. Dadurch würde ein neuer Tabak-Riese mit einem Marktwert von über 200 Milliarden Dollar entstehen. Es sei aber noch offen, ob die Verhandlungen zu konkreten Ergebnissen führen werden, erklärten sie übereinstimmend. Altria hatte erst im Jahr 2008 Philip Morris International Inc abgespalten - der Mutterkonzern wollte dem Unternehmen damit schnelleres Wachstum ermöglichen.

Philipp-Morris-Papiere verloren nach der Bestätigung der Gespräche sechs Prozent, Altria stiegen um acht Prozent. Philip Morris ist an der Börse mit zuletzt rund 121 Milliarden Dollar höher bewertet als Altria mit knapp 90 Milliarden.

Altria hatte wegen des aufgrund von Gesundheitsgefahren unter anderem in den USA schrumpfenden Tabakkonsums auch auf Dampf- und E-Zigaretten, Cannabis-Produkte und Alkoholika gesetzt. Philip Morris International, mit rund 77.000 Beschäftigten weltweit führender Tabak-Konzern, setzt nach eigenen Angaben darauf, Zigaretten durch rauchfreie Produkte zu ersetzen. Eine Wells Fargo-Analystin hatte erst jüngst erklärt, der E-Zigaretten-Hersteller Juul Labs, an dem Altria einen Anteil von 35 Prozent hält, sei ein idealer Partner für eine Expansion von Philip Morris.

Aber auch Hersteller von E-Zigaretten sind in den USA unter Druck geraten. Ein Ausschuss des US-Parlaments verlangt von E-Zigarettenanbietern wie Juul, Angaben zu Untersuchungen über mögliche Nebenwirkungen und Marketing-Praktiken. Parallel dazu untersucht die US-Seuchenbehörde CDC in 153 Fällen den möglichen Zusammenhang schwerwiegender Lungenerkrankungen mit dem Genuss von E-Zigaretten.