FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Sorgen in den Reihen der US-Notenbank angesichts der schwachen Inflation scheinen größer zu werden. Darauf deuten jüngste Äußerungen zweier ranghoher Zentralbanker hin. James Bullard, Chef der regionalen Fed von St. Louis, sprach am Donnerstag die zuletzt gefallenen Inflationserwartungen an. Wenngleich diese Entwicklung vor allem auf die stark gefallenen Ölpreise zurückzuführen sei, sei sie dennoch "besorgniserregend", sagte Bullard in Memphis.

Bereits am Mittwoch hatte Charles Evans, Chef der Fed von Chicago, ähnliche Bemerkungen gemacht. "Ich bin nervös, dass die Inflationserwartungen nicht so fest verankert sind, wie wir sie noch vor einem Jahr wahrgenommen haben", sagte Evans. Zuvor hatten bereits mehrere andere Notenbanker erklärt, dass für sie die Entwicklung der Teuerung zentral für den weiteren geldpolitischen Kurs ist.

Im Dezember hatte Fed erstmals seit vielen Jahren ihren Leitzins angehoben und sich von ihrer Krisenpolitik ein Stück weit entfernt. Begründet wurde der Schritt mit der guten Lage am Arbeitsmarkt, der auf Vollbeschäftigung zusteuert. Die Inflation ist demgegenüber seit langem ungewöhnlich schwach. Die Inflationserwartungen spielen für die Geldpolitik eine entscheidende Rollen, unter anderem wegen der großen zeitlichen Wirkungsverzögerungen geldpolitischer Schritte./bgf/she