Zürich (awp) - Die Ökonomen der UBS haben ihre Prognose für das Bruttoinlandprodukt im laufenden Jahr 2019 leicht nach unten angepasst. Neu gehen sie von einem Wachstum von 1,5 Prozent statt wie bisher von 1,6 Prozent aus. Erstmals gibt es auch eine Schätzung für 2020. Dann geht die Grossbank von einem gegenüber Vorjahr leicht höheren Wert von 1,7 Prozent aus.

Nach dem Wachstum von 2,6 Prozent im letzten Jahr erwarten die Ökonomen der Grossbank somit eine klare Abkühlung im laufenden Jahr. Begründet wird dies vor allem mit dem schwächeren Aussenhandel, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Die globalen Risiken wie eine Eskalation des Handelskriegs, aber auch ein ungeordneter Austritt Grossbritanniens aus der EU schürten die Unsicherheit, was sich letztlich auch in einer geringeren Investitionsneigung von Schweizer Unternehmen niederschlagen werde.

Auf der anderen Seite dürfte laut den Ökonomen die deutliche Belebung des hiesigen Arbeitsmarktes die Binnenkonjunktur stützen, insbesondere den Privatkonsum, der in den vergangenen Jahren eher unterdurchschnittlich zum Wirtschaftswachstum beigetragen hat.

Mit der BIP-Schätzung für 2019 befindet sich die UBS in etwa im Mittelfeld der Ökonomen-Schätzungen. Während beispielswiese Swiss Life oder Raiffeisen (je +1,2%) ein etwas geringeres Wachstumstempo erwarten, schätzen die Kollegen der ZKB (+1,6%) oder der Credit Suisse (+1,7%) ein etwas höheres Tempo.

Erster Zinsschritt der SNB Ende Jahr

In Bezug auf die Geldpolitik erwarten die UBS-Ökonomen vorerst keine Änderung. In einem Umfeld mit erheblichen konjunkturellen und politischen Risiken dürfte die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre vorsichtige Politik beibehalten, heisst es in der Mitteilung weiter. Sie erwarten erst Ende 2019 einen ersten Zinsschritt, wenn die Europäische Zentralbank (EZB) ihrerseits die Zinsen ein erstes Mal anhebt.

Die Aussicht auf eine weniger expansive Geldpolitik in der EZB dürfte in der zweiten Jahreshälfte zudem zu einem stärkeren Euro gegenüber dem US-Dollar wie auch dem Franken führen. In der kurzen Frist überwögen allerdings in der Eurozone die Risiken und deshalb sei vorerst von einer Seitwärtsbewegung des Frankens auszugehen, so die UBS.

uh/kw