Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Sentix-Konjunkturindex für Deutschland steigt im November

Die Lage der deutschen Wirtschaft und ihr Ausblick stellen sich nach Meinung von Investoren im November nicht mehr ganz so finster dar wie zuletzt. Der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindex für Deutschland steigt auf minus 30,0 (Vormonat: minus 37,4) Punkte, wobei der Lageindex auf minus 28,0 (minus 33,5) Punkte anzieht und der Erwartungsindex auf minus 32,0 (minus 41,3) - den höchsten Stand seit Juni. Sentix befragte nach eigenen Angaben 1.348 Investoren, darunter 273 institutionelle.

HDE: Leichte Verbesserung der Verbraucherstimmung auf niedrigem Niveau

Nach mehrmonatigem Negativtrend hat sich die Verbraucherstimmung im November nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) leicht verbessert. Das Konsumbarometer des HDE legte im November auf 85,21 Punkte von 84,14 Zählern im Oktober zu, gab der Verband in Berlin bekannt. Allerdings befinde sich das Konsumbarometer weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Im September hatte es bei 86,28 Punkten gelegen. "Der Blick auf Konsum und Anschaffungen war in den vergangenen Monaten von starker Zurückhaltung geprägt", erklärte der HDE. "Diese negative Entwicklung hält im November nicht länger an."

Villeroy de Galhau: EZB-Zinserhöhungen nicht zu früh stoppen

Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte ihre geldpolitische Straffung nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau nicht verfrüht beenden. Villeroy de Galhau sagte der Irish Times: "So lange die unterliegende Inflation nicht klar ihren Höhepunkt überschritten hat, sollten wir nicht aufhören, die Zinsen zu erhöhen." Der Gouverneur der Banque de France warnte, dass es bis zu drei Jahre dauern könne, ehe die Inflation wieder bei 2 Prozent liege. Ihren Höhepunkt werde die Teuerung voraussichtlich in der ersten Hälfte des nächsten Jahres erreichen.

DIHK: Deutschland trotz schlechter Konjunktur bevorzugter Standort für Polen

Trotz schlechter konjunktureller Prognosen bleibt Deutschland für internationale Investoren aus Polen ein bevorzugter Standort. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Konjunkturumfrage der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer (AHK Polen) unter polnischen Tochterunternehmen in Deutschland. 79,4 Prozent der polnischen Firmen auf dem deutschen Markt wollen demnach ihre Investitionsausgaben erhöhen oder beibehalten, wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) anlässlich einer Konferenz der AHK mitteilte. Jeder fünfte Investor rechne mit einer Steigerung seiner Beschäftigtenzahl.

Lindner stellt mehr als 80 Mrd Euro für Strom-und Gaspreisbremse bereit

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) plant für das kommende Jahr mehr als 83 Milliarden Euro an Ausgaben für die Strom-und Gaspreisbremse. In dem Wirtschaftsplan seines Ministeriums für den 200 Milliarden Euro schweren Fonds sind allein für das kommende Jahr 40,3 Milliarden Euro für die Begrenzung der Gaspreise und 43 Milliarden Euro für die Begrenzung der Strompreise vorgesehen; das Papier lag der Nachrichtenagentur AFP in Berlin vor. Für die Rettung des Gasversorgers Uniper sollen 15,2 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden.

Union: Lindners Schuldenbremse steht nur noch auf dem Papier

Die Unionsfraktion hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) einen widersprüchlichen Umgang mit der Schuldenbremse vorgeworfen. "Die Schuldenbremse steht unter Lindner nur noch auf dem Papier", sagte Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei der Rheinischen Post. Lindner verantworte dieses Jahr neue Schulden in Höhe von 500 Milliarden Euro - so viel wie nie zuvor. Auch an den Finanzmärkten sei zurzeit ein Epochenbruch zu erleben. "Die Zeit des zinslosen Kredits ist zu Ende", erklärte Frei. Reden und Handeln passten nicht zusammen. "Man kann nicht auf der einen Seite fehlende Gestaltungsspielräume durch eine steigende Zinslast beklagen und auf der anderen Seite immer neue Schattenhaushalte einrichten und immer neue Schulden auftürmen."

Merz bleibt trotz Zugeständnissen der Ampel beim Nein zum Bürgergeld

Trotz Zugeständnissen der Ampelkoalition lehnt CDU-Chef Friedrich Merz das geplante Bürgergeld weiterhin ab. Nicht nur die Opposition, sondern auch die Fachverbände und die kommunalen Spitzenverbände sagten, dass dieses System in die falsche Richtung führe und vor allem "die falschen Anreize für den Arbeitsmarkt setzt", sagte Merz am Sonntagabend in den ARD-Tagesthemen. Dies werde auch durch die von der Ampelkoalition vorgenommenen Änderungen "nicht korrigiert", monierte der Unionsfraktionschef. Beim Bürgergeld seien die Karenzzeiten und Schonvermögen zu großzügig.

Scholz will gegen Behinderung von Betriebsratsgründungen vorgehen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will gegen mitbestimmungsfeindliche Unternehmen vorgehen. Dazu soll das Betriebsverfassungsgesetz weiterentwickelt werden. Künftig sollen Behinderungen von Betriebsratsgründungen auch ohne Strafantrag verfolgt werden können. Betriebliche Mitbestimmung sei ein Ausdruck gelebter Demokratie, sagte Scholz.

SPD und Grüne in Niedersachsen unterzeichnen Koalitionsvertrag

Die rot-grüne Koalition in Niedersachsen ist besiegelt. Die Spitzen von SPD und Grünen unterzeichneten in Hannover den gemeinsamen Koalitionsvertrag. Für die SPD unterschrieben Ministerpräsident Stephan Weil und Fraktionschef Grant Hendrik Tonne, für die Grünen Spitzenkandidatin Julia Hamburg sowie die beiden Landesvorsitzenden Anne Kura und Hans-Joachim Janßen das Papier.

Macron ruft USA und China zu Hilfe für ärmere Länder auf

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die USA und China dazu aufgerufen, die unter dem Klimawandel leidenden ärmeren Länder besser zu unterstützen. "Die europäischen Länder zahlen bereits, aber wir sind die einzigen, die zahlen", sagte er am Rande der 27. UN-Klimakonferenz (COP27) im ägyptischen Scharm el-Scheich. Es sei wichtig, "mehr Druck auf nicht-europäische, reiche Länder auszuüben", fügte er hinzu.

Guterres: Wahl zwischen Klimasolidarität oder kollektivem Selbstmord

UN-Generalsekretär António Guterres hat die zahlreichen zur Weltklimakonferenz in Scharm el-Scheich angereisten Staats- und Regierungschefs gewarnt, dass diese ohne verstärkte Zusammenarbeit im Klimaschutz das Überleben der Menschheit aufs Spiel setzen. "Die Menschheit hat eine Wahl: kooperieren oder umkommen", sagte Guterres in seiner Rede vor dem Plenum der 27. UN-Klimakonferenz (COP27). Entweder gebe es einen "Klimasolidaritätspakt oder einen kollektiven Selbstmordpakt".

+++ Konjunkturdaten +++

Schweiz/SNB: Währungsreserven Okt 817,156 Mrd CHF

Schweiz/SNB: Währungsreserven betrugen im Sep 806,114 Mrd CHF

China/Währungsreserven Okt 3,052 Bill USD (Sep: 3,029 Bill USD)

China/Währungsreserven Okt stiegen um 23,5 Mrd USD zum Vormonat

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

November 07, 2022 07:30 ET (12:30 GMT)