WASHINGTON (dpa-AFX) - US-Präsident Donald Trump will Mexiko weiterhin für eine von ihm geplante Mauer an der mehr als 3100 Kilometer langen Grenze zwischen beiden Ländern zahlen lassen. "Sie können dafür indirekt über Nafta zahlen", sagte er in einem Interview mit dem "Wall Street Journal" mit Blick auf mögliche neue Regelungen in dem nordamerikanischen Freihandelsabkommen. Dieses wird derzeit zwischen den USA, Kanada und Mexiko neu verhandelt. "Wisst ihr was? Mexiko zahlt", sagte Trump dem Blatt, das zum Imperium des erzkonservativen Medienzars Rupert Murdoch gehört.

Mexiko erteilte Trumps Plänen erneut eine Absage. Wirtschaftsminister Ildefonso Guajardo befindet sich gerade zu Gesprächen in Washington. "Weder bei dieser Reise noch in irgendeinem anderen Moment der Verhandlungen über Nafta war die Mauer ein Thema", schrieb er am Donnerstag auf Twitter. "Der Präsident von Mexiko ist sehr klar gewesen: Mexiko wird niemals für diese Mauer bezahlen."

Die gesamte Diskussion über das Freihandelsabkommen will Trump bis nach der Wahl in Mexiko am 1. Juli offenhalten. "Mir ist klar, dass viele Dinge vor einer Wahl schwer zu verhandeln sind", sagte Trump. Im gleichen Atemzug erklärte der US-Präsident jedoch, dass er das Freihandelsabkommen beenden wolle, wenn es nicht zu einem für die USA besseren Deal komme.

Nafta ist derzeit unter Beschuss. Vor allem in Kanada herrscht nach mehreren erbitterten Zollstreitigkeiten mit den USA erhebliche Skepsis über die Zukunft des Abkommens. Die Verhandlungen auf US-Seite führt mit dem Handelsbeauftragten Robert Lighthizer ein Hardliner und glühender Befürworter von Trumps Abschottungspolitik beim internationalen Handel.

Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto hingegen hofft noch auf eine gütliche Einigung. "Ich bin optimistisch, dass wir ein Abkommen erreichen können, das allen drei Ländern nutzt", sagte er am Donnerstag beim Jahrestreffen der mexikanischen Botschafter. "Unabhängig vom Ergebnis der Handelsgespräche werden Kanada, die USA und Mexiko angesichts der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Kontakte immer enge Partner sein."/dm/DP/zb