Es gebe eine deutliche Erholung von der Corona-Krise in weiten Teilen der Welt. Die Perspektiven seien aber nicht überall gleich gut, sagte ein deutscher Regierungsvertreter am Montag. Das liege vor allem an der ungleichen Verteilung von Covid-Impfstoffen. Eine bessere Verteilung stehe entsprechend auch auf der Tagesordnung. Themen seien zudem die Klimakrise, Lieferkettenprobleme und die gerade von 136 Ländern verabschiedete Steuerreform.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) wird von Dienstagabend bis Mittwochabend in Washington erwartet, um an den Gesprächen teilzunehmen. Dafür wurden extra die in Berlin stattfindenden Sondierungsgespräche zur Bildung der neuen Bundesregierung an den Beginn und das Ende der Woche gelegt. Scholz hat gute Chancen, in einer Ampel-Koalition mit Grünen und FDP Kanzler zu werden.

Die Herbsttagung könnte von Manipulationsvorwürfen gegen IWF-Chefin Kristalina Georgiewa überschattet werden. Der Exekutivrat des IWF will Insidern zufolge am Montag erneut zusammenkommen und über die Zukunft der Bulgarin entscheiden. Hintergrund ist ein Untersuchungsbericht der Kanzlei WilmerHale, wonach führende Vertreter der Weltbank - darunter deren damalige Geschäftsführerin Georgiewa - "unangemessenen Druck" auf Mitarbeiter ausgeübt haben sollen, um China im Ranking des "Doing Business"-Berichts für 2018 besser abschneiden zu lassen. Zu der Zeit versuchte die Weltbank Unterstützung von der Regierung in Peking für eine große Kapitalerhöhung zu bekommen. Die IWF-Chefin selbst hat die Anschuldigungen mehrfach zurückgewiesen.