Bern (awp/sda) - Freitag, 12. Januar 2018

GEWINN DANK BITCOIN-BOOM: (Zürich): Die Onlinebank Swissquote macht mehr Gewinn als erwartet - auch dank des Booms bei den Kryptowährungen. Die Nachfrage nach Kontoeröffnungen für Bitcoin und Co. ist derart gross, dass Swissquote die Anträge teils nur mit Verzögerungen bewältigen kann. Der Gesamtertrag für das Geschäftsjahr werde mit etwa 186 Millionen Franken über den Erwartungen liegen, teilte Swissquote mit. Der Vorsteuergewinn betrage rund 45 Millionen Franken. Damit überbieten die erwarteten Zahlen die bereits hohen Erwartungen. Swissquote hatte im vergangenen Juli als erste europäische Onlinebank den Handel mit Kryptowährungen lanciert.

150 KÜNDIGUNGEN: (Adligenswil LU) Ringier schliesst seine Druckerei im luzernischen Adligenswil und baut 172 Stellen ab. Dabei kommt es zu 151 Kündigungen, darunter sind 29 Personen, die vorzeitig pensioniert werden. Die restlichen 21 Betroffenen haben Arbeitsverträge, die auslaufen und nicht erneuert werden, bestätigte eine Ringier-Sprecherin eine Meldung des Kleinreport. Dabei handelt es sich etwa um ordentliche Pensionierungen oder bereits früher ausgesprochene Kündigungen. Ringier hatte Anfang November angekündigt, dass der Betrieb der Zeitungsdruckerei einer Neuausrichtung des Druckgeschäfts des Mutterhauses zum Opfer falle und Ende 2018 geschlossen werde.

ENTGEGENKOMMEN BEI ABB: (Genf) Der Industriekonzern ABB stimmt nach Mitarbeiterprotesten in Sécheron einem weniger drastischen Abbau zu. Statt 100 Stellen sollen 85 gestrichen werden. Zudem werde dieses Jahr noch niemand entlassen. Die Auslagerung des ABB-Traktionstransformatorengeschäfts von Sécheron (GE) nach Polen findet nun in einem kleineren Umfang statt, als Anfang November angekündigt. Auf eine mehrtägige Arbeitsniederlegung Mitte November hatte sich das ABB-Management mit Angestelltenvertretern auf eine verlängerte Konsultation geeinigt. Das Resultat bringt den Mitarbeitern vor Ort nun etliche Erleichterungen. Neben weniger Entlassungen wird der Betrieb in Genf fortgesetzt und mehr als die Hälfte (115) der 200 festangestellten Mitarbeitenden werden in der Einheit weiter beschäftigt.

SONNIGE AUSSICHTEN: (Zürich) Während die Solarenergie weltweit boomt, hat sie in der Schweiz im vergangenen Jahr stagniert. Im Bereich der Photovoltaik soll sich dies im laufenden Jahr dank günstigen Rahmenbedingungen aber ändern. Gemäss ersten Hochrechnungen des Schweizer Fachverbands für Sonnenenergie Swissolar hat der Photovoltaik-Markt (Solarstrom) im Jahr 2017 stagniert. Die neu installierte Leistung dürfte bei 250 bis 270 Megawatt liegen, wie Swissolar mitteilte. Der Anteil von Solarstrom am Schweizer Stromverbrauch steigt damit um ein halbes Prozent auf rund 3 Prozent und ist nun nach der Wasserkraft mit Abstand die zweitwichtigste erneuerbare Stromquelle. Der Branchenverband erwartet für 2018, dass der Schweizer Markt wieder auf über 300 Megawatt wachsen wird.

JUGIS MIT RÜCKGANG: (Zürich) Die Schweizer Jugendherbergen haben im letzten Jahr 5,4 Prozent Umsatz eingebüsst. Auch bei den Logiernächten resultierte ein Minus von 1,3 Prozent. Verantwortlich dafür ist der Wegfall von 254 Betten. Ohne die Schliessung und Rennovation der Jugendherberge Bern und das Ausscheiden der Jugendherberge Freiburg wären die Logiernächte gestiegen, so die Schweizer Jugendherbergen. Ein weiterer Grund für den Umsatzrückgang von 46,1 Millionen Franken auf 43,6 Millionen Franken war die Senkung der Kinderpreise. Der Anteil der Schweizer Gäste erhöhte sich leicht um 0,4 Prozentpunkte auf 67,4 Prozent. An zweiter Stelle befinden sich die Besucher aus Deutschland mit einem stabilen Anteil von 8,4 Prozent. Dank dem schwachen Franken verzeichnen die Jugendherbergen im laufenden Jahr deutlich mehr Buchungen aus Europa.

NEUER GAV: (Bern) Die Swisscom hat sich mit ihren Sozialpartnern auf einen neuen Gesamtarbeitsvertrag geeinigt. Dieser bringt für die Beschäftigten des Telekomkonzerns mehr Elternurlaub nach der Geburt eines Babys. Der Mutterschaftsurlaub werde von 17 auf 18 Wochen erhöht. Auch die frisch gebackenen Väter können neu nach der Geburt eines Kindes drei Wochen zu Hause bleiben. Das ist eine Woche mehr als bisher. Zusätzlich haben Väter neu Anrecht auf einen Monat unbezahlten Urlaub während des ersten Lebensjahres ihres Neugeborenen. Des weiteren hat sich die Swisscom mit der Gewerkschaft Syndicom und dem Personalverband Transfair auf mehr Weiterbildung für die Beschäftigten geeinigt. Angesichts der Veränderungen durch die Digitalisierung haben die Swisscom-Mitarbeiter neu Anspruch auf 5 Weiterbildungstage pro Jahr. Das gab es bisher nicht.

VON MODE ZU MEDIEN: (Visp) Der ehemalige Mode-Unternehmer Fredy Bayard übernimmt die Visper Mengis Gruppe, zu der auch der "Walliser Bote" gehört. Bayard kaufte von der Familie Mengis die Aktienmehrheit am Oberwalliser Traditionshaus. Über den Verkaufspreis wurden auf "1815.ch", dem Onlineportal des "Walliser Boten", keine Angaben gemacht. Bayard hält rückwirkend auf den 1. Januar den Posten des Verwaltungsratspräsidenten. Der bisherige Hauptaktionär, Nicolas Mengis, behalte einen Minderheitsanteil und bleibe Verwaltungsrat. Der Verkauf an den Visper Bayard ermögliche es der Mengis Gruppe, sich unabhängig und mit einem in der Region verwurzelten Eigentümer weiter zu entwickeln.

BESSER ALS ERWARTET: (Bad Ragaz SG) Das St. Galler Messtechnikunternehmen Inficon wächst stärker als erwartet: Nach vorläufigen Zahlen schliesst das Unternehmen das Geschäftsjahr 2017 mit einem Umsatz von 373 Millionen Dollar ab, im Vergleich zu 309,7 Millionen im Vorjahr. Das Unternehmen, das von der grossen Nachfrage nach der neuen Flachbildschirmtechnik OLED profitiert, hatte seine Wachstumserwartungen für 2017 bereits nach dem dritten Quartal 2017 von 340 auf 360 Millionen Dollar erhöht. Nach den vorläufigen Zahlen liegt auch der Betriebsgewinn mit 73 Millionen Dollar deutlich über dem Vorjahr von 51 Millionen Dollar. Das geprüfte Jahresergebnis gibt Inficon laut Mitteilung am 13. März 2018 bekannt.

SWAROVSKI STREICHT STELLEN: (Vaduz FL) Schon wieder: Der Kristallglas-Konzern Swarovski streicht in Triesen im Fürstentum Liechtenstein einmal mehr Arbeitsplätze - diesmal etwa 25. Gleichzeitig investiert das Unternehmen 20 Millionen Franken in den Standort. Der Stellenabbau beim global tätigen Konzern erfolge im Rahmen "permanenter standortübergreifender Projekte zur Optimierung der internen Prozesse und Strukturen", teilte Swarovski mit. Es gehe darum, die Wirtschaftlichkeit zu steigern und die Marktführerschaft weiter auszubauen. Weltweit würden Managementebenen reduziert und Redundanzen aufgehoben. Den betroffenen Mitarbeitern verspricht Swarovski "grosszügige Lösungen, die über die üblichen gesetzlichen Standards hinausgehen". Aktuell beschäftigt das Unternehmen etwas über 500 Mitarbeiter am liechtensteinischen Standort.

GEWINN GESTEIGERT: (Lenzburg AG) Die Hypothekarbank Lenzburg (HBL) hat 2017 einen deutlich höheren Gewinn als im Vorjahr eingefahren. Der Gewinn stieg um 4,7 Prozent oder 3,5 Millionen Franken auf 77,3 Millionen Franken. Die Aktionäre der Regionalbank sollen zum 150-Jahr-Jubiläum eine Sonderausschüttung erhalten. Insgesamt konnte die Aargauer Regionalbank den Geschäftserfolg um 1,8 auf 27,3 Millionen Franken erhöhen. Unter dem Strich resultierte ein um 2,1 Prozent höherer Jahresgewinn von 22,1 Millionen Franken, wie die HBL mitteilte. Der Erfolg aus dem Zinsdifferenzgeschäft, der wichtigsten Ertragsquelle der Bank, wurde um 2,5 Prozent auf 55,2 Millionen Franken gesteigert. Das Kommissionsgeschäft legte um 15,9 Prozent auf 12,6 Millionen Franken zu.

SOFORTIGER ABGANG: (Zürich) Die Buchhandelsgruppe Orell Füssli Thalia bekommt nach nur 15 Monaten wieder einen neuen Chef. Finanzchef Pascal Schneebeli, der bereits schon mal als Interimschef amtiert hatte, übernimmt den CEO-Posten von Frank Egholm. Egholm verlässt das Unternehmen per sofort aus privaten Gründen, wie in einem Communiqué mitgeteilt wurde. Er hatte im Oktober 2016 den Interimschef Schneebeli an der Unternehmensspitze abgelöst. Nun übernimmt wieder Schneebeli. Orell Füssli Thalia hatte bereits 2015 durch den Weggang von Michele Bomio einen Wechsel an der Spitze.

NEUE MANAGER: (Zürich) Der in der Krise steckende Backwarenkonzern Aryzta hat zwei wichtige Managementpositionen neu besetzt. Als neuer Nordamerika-Chef wurde Dave Johnson berufen und als Strategiechef John Heffernan. Beide werden Einsitz in der Geschäftsführung nehmen, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Aryzta steckt seit einiger Zeit in der Krise. Im vergangenen Geschäftsjahr musste der Hersteller von Tiefkühlbackwaren einen Riesenverlust von 908 Millionen Euro hinnehmen. Wegen des miserablen Geschäftsgangs musste bereits Ende März die ehemalige Führungsspitze den Hut nehmen.

MEHR SPIELERTRÄGE: (Baden AG) Das Grand Casino Baden im Kanton Aargau hat den Bruttospielertrag im vergangenen Jahr um 1,3 Prozent auf 60,4 Millionen Franken gesteigert. Die Zahl der Besucher stieg um 4,4 Prozent auf 346'000 Personen. In einem seit Jahren insgesamt rückläufigem Schweizer Casinomarkt habe man sich gut behauptet, teilte das Brand Casino Baden mit. Erstmals seit 2012 sei der Bruttospielertrag gesteigert worden.

DEUTSCHE AUTOBAUER GLÄNZEN: (Stuttgart/München) Die deutschen Oberklasse-Autobauer Mercedes-Benz, BMW und Audi haben auch das Jahr 2017 mit Rekordverkäufen abgeschlossen - allerdings auf unterschiedlichem Niveau. Mercedes baute seine Marktführerschaft vor der Münchner Konkurrenzmarke BMW aus. Audi kam nach Problemen im China-Geschäft erst spät in Schwung und schaffte gerade noch ein knappes Plus. Wie der deutsche Konzern mitteilte, wurden von der Marke BMW im vergangenen Jahr weltweit knapp 2,1 Millionen Fahrzeuge verkauft, was einem Zuwachs von 4,2 Prozent entspricht. Für Schub sorgten demnach vor allem Geländewagen. Mercedes setzte 2017 fast 2,3 Millionen Neuwagen ab und lag damit das zweite Jahr in Folge vor BMW.

NEUER EUROGRUPPEN-CHEF: (Paris) Der neue Eurogruppen-Chef Mário Centeno sieht als eine seiner wichtigsten Aufgaben die Reform der Währungsunion. Bei einer Zeremonie in Paris übergab der bisherige Amtsinhaber Jeroen Dijsselbloem das Amt symbolisch an den portugiesischen Finanzminister. Centeno erhielt dabei eine Glocke, mit der Dijsselbloem die monatlichen Sitzungen der Finanzminister der 19 Euro-Staaten geleitet hatte. Offiziell tritt Centeno laut EU-Rat sein Amt am Samstag an. Centeno ist nach dem Niederländer Dijsselbloem und dem heutigen Luxemburger EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker der dritte Eurogruppen-Chef. Hauptaufgabe des Gremiums ist eine enge Koordinierung der Wirtschaftspolitik der Länder der Währungsunion. In der Finanz- und Schuldenkrise wurde die Eurogruppe zentrale Schaltstelle für die Ausarbeitung von Rettungsprogrammen für vom Staatsbankrott bedrohte Länder wie Griechenland.

US-DETAILHANDEL LEGT ZU: (Washington) Die Umsätze der US-Detailhändler sind im Dezember wie von Experten erwartet gestiegen. Sie legten um 0,4 Prozent zum Vormonat zu, wie das Handelsministerium mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten genau mit diesem Plus gerechnet, nachdem es im November einen Zuwachs von 0,9 Prozent gegeben hatte. Die US-Konjunktur hängt stark von den Konsumenten ab. Der private Konsum macht rund zwei Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung der USA aus. Die weltgrösste Volkswirtschaft ist derzeit im Aufwind: Die Notenbank erwartet für 2018 einen Anstieg des Bruttoinlandprodukts von 2,5 Prozent.

24 MILLIARDEN DOLLAR GEWINN: (New York) Schwache Geschäfte im Anleihehandel und eine Sonderbelastung durch die US-Steuerreform haben das Ergebnis der grössten US-Bank JP Morgan zu Jahresende stark unter Druck gebracht. Der Gewinn brach im vierten Quartal um 37 Prozent auf 4,23 Milliarden Dollar ein. Die einmalige Belastung durch die kurz vor Weihnachten durch US-Präsident Donald Trump in Kraft gesetzte Steuerreform in den USA bezifferte das Institut auf 2,4 Milliarden Dollar. Ohne diesen Effekt hätte der Gewinn bei 6,7 Milliarden Dollar gelegen und damit in etwa auf Höhe des Vorjahresquartals. Mit unter dem Strich 24,4 Milliarden Dollar verdiente die Bank im Gesamtjahr 2017 aber ähnlich gut wie im Vorjahr.

MEHR GEWINN: (San Francisco) Die US-Steuerreform füllt die Kassen der Grossbank Wells Fargo. Unter dem Strich stieg der Gewinn im vierten Quartal um 18 Prozent auf 5,74 Milliarden Dollar. Dazu trug der Sondereffekt aus der Steuerreform 3,35 Milliarden Dollar bei, wie das Geldhaus aus San Franciscomitteilte. Im Gesamtjahr stieg der Gewinn unter dem Strich leicht auf 22,2 Milliarden Dollar. Dass der Gewinn nicht noch stärker stieg, hängt mit den zahlreichen Skandalen zusammen, die die Bank erschüttert haben. Für die Bewältigung von Rechtsstreitigkeiten verbuchte das Institut im Schlussquartal eine Belastung von 3,25 Milliarden Dollar vor Steuern.

KLINGELNDE KASSEN: (New York) Die US-Steuerreform und der Boom bei Indexfonds sorgen beim weltgrössten Vermögensverwalter Blackrock für klingelnde Kassen. Der Gewinn erhöhte sich im vierten Quartal 2017 um 171 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar. Auch die anhaltend starke Nachfrage nach Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETF) und der Boom der Aktienmärkte verhalfen Blackrock zu mehr Gewinn. Alleine im vierten Quartal flossen 54,8 Milliarden Dollar in börsengehandelte Fonds des US-Finanzkonzerns. Im Schlussquartal 2016 waren es 49,3 Milliarden Dollar gewesen. Insgesamt verwaltete Blackrock zum Jahreswechsel Kundengelder von einem Volumen von 6,3 Billionen Dollar - ein Plus von 22 Prozent.

MEHR FAMILIEN-BEITRÄGE: (Menlo Park) Facebook-Nutzer werden künftig prominenter Beiträge von Freunden und Familie statt von Unternehmen, Medien und politischen Gruppen zu sehen bekommen. Chef Mark Zuckerberg will damit die Bedeutung von Facebook als soziales Netzwerk stärken. Mit dem Schritt solle das weltgrösste Online-Netzwerk wieder stärker auf das ursprüngliche Ziel ausgerichtet werden, persönliche Verbindungen zu ermöglichen, schrieb Mark Zuckerberg in einem Facebook-Beitrag. Der US-Journalistik-Professor Jeff Jarvis kritisierte in einem Blog-Beitrag, Facebook könne seine Verantwortung nicht einfach aufkündigen, die die Plattform als wichtiger Lieferant von Nachrichten und Informationen in der Gesellschaft inzwischen eingenommen habe.

MEHR GEQUALMT: (Wiesbaden) Schockfotos auf Zigarettenschachteln halten viele Raucher nicht ab: Der deutsche Staat hat 2017 wieder mehr am Qualmen verdient als ein Jahr zuvor. Insgesamt wurden Tabakwaren mit einem Verkaufswert von 25,9 Milliarden Euro versteuert, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das waren 0,8 Milliarden Euro oder 3,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Von den 25,9 Milliarden Euro sind nach Angaben der Behörde bereits 14,4 Milliarden Euro in der Staatskasse gelandet, der Rest folgt mit Zeitverzug. Der Zigarettenabsatz erhöhte sich demnach leicht um 1,1 Prozent auf rund 76 Milliarden Stück.