Berlin (Reuters) - Jeder achte deutsche Betrieb plant laut einer Studie, mehr Personal einzustellen - obwohl die Produktionserwartungen gleichbleibend oder sinkend sind.

Das berichtet die Zeitung "Rheinische Post" (Montagausgabe) aus einer noch unveröffentlichten Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Das Institut wertete Antworten von fast 2000 deutschen Unternehmen bei seiner Konjunkturumfrage im Frühjahr aus. Demnach spielt die Fachkräftesicherung bei der Personalplanung dieser Betriebe eine größere Rolle als die Anpassung an die Geschäftserwartungen.

In früheren Jahren war es üblicher, die Beschäftigung an den Konjunkturverlauf anzupassen, zitiert das Blatt aus der IW-Studie. 84 Prozent der Firmen mit stagnierenden Produktions-, aber steigenden Beschäftigungserwartungen nannten die Fachkräftesicherung als Grund. 90 Prozent davon stimmten der Bedeutung von Wiederbesetzungen nach Rentenabgängen zu. "Die Betriebe wissen, dass der Renteneintritt der Babyboomer den Fachkräftemangel verstärken kann", hieß es weiter. Für ein stabiles Arbeitsvolumen seien Reformen für eine längere Lebensarbeitszeit, einen höheren Erwerbsumfang von Zweitverdienern und mehr qualifizierte Zuwanderung gefragt.

(Bericht von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)