BERLIN (dpa-AFX) - Der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) steht nach Einschätzung der FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann unter enormem Zeitdruck - auch wegen der Debatte um Panzer-Lieferungen an die Ukraine. "Er hat ja keine 100 Tage, er hat auch keine 100 Stunden, er hat eigentlich nur 24 Stunden", sagte sie am Donnerstag im "Frühstart" von RTL/ntv mit Blick auf das bevorstehende Treffen von Verbündeten der Ukraine auf dem US-Stützpunkt Ramstein am Freitag.

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestags äußerte die Hoffnung, dass die Bundesregierung sich schnell für Kampfpanzer-Lieferungen aus deutschen Beständen ausspricht. Angesichts möglicher Lieferungen durch andere Staaten dürfe Deutschland nicht wieder zum "Spaltpilz Europas" werden, betonte Strack-Zimmermann. Stattdessen müsse Deutschland "grünes Licht geben" und "bei der Debatte jetzt Führung übernehmen".

Die FDP-Politikerin fordert bereits seit längerem, deutsche Kampfpanzer direkt an die Ukraine zu liefern.

Am Freitag kommen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz zudem die Verteidigungsminister mehrerer Dutzend Staaten zusammen, um über die weitere militärische Unterstützung der Ukraine zu beraten. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erwartet von dem Treffen ein Signal, dass es "mehr schwerere Waffen und mehr moderne Waffen" für die Ukraine gibt./slb/DP/nas