FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Staat hat in den ersten drei Quartalen 2022 das Finanzierungsdefizit im Vergleich zum Vorjahr deutlich abgebaut. Im Jahr 2021 hatte noch die Corona-Krise die Finanzen geprägt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, ergab sich in den ersten drei Quartalen 2022 ein kassenmäßiges Finanzierungsdefizit von 65,7 (Vorjahreszeitraum: 150,2) Milliarden Euro. Im gleichen Zeitraum des Vorkrisenjahres 2019 war noch ein Finanzierungsüberschuss von 18,8 Milliarden Euro realisiert worden.

Die Ausgaben des Öffentlichen Gesamthaushalts stiegen in den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,5 Prozent auf 1.326,9 Milliarden Euro, die Einnahmen um 9,1 Prozent auf 1.261,2 Milliarden Euro. Die Angaben beziehen sich auf vorläufige Ergebnisse der Kern- und Extrahaushalte der vierteljährlichen Kassenstatistik. Dazu zählen auch die Sondervermögen.

"Die nur geringe Steigerung der Ausgaben des Öffentlichen Gesamthaushalts ist insbesondere durch die gesunkenen Ausgaben des Bundes zu erklären, die zuvor im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie auf ein sehr hohes Niveau gestiegen waren", erklärten die Statistiker. So sanken die Zuweisungen, Zuschüsse sowie Schuldendiensthilfen des Bundes um 5,7 Prozent auf 288,5 Milliarden Euro. Vor allem die auslaufenden Corona-Unternehmenshilfen machten sich hierbei bemerkbar. Aber auch weitere Corona-Maßnahmen, zum Beispiel die Erstattungen der Sozialversicherungsbeiträge für Kurzarbeit, waren rückläufig.

Dagegen sind infolge des höheren Zinsniveaus die Zinsausgaben des Öffentlichen Gesamthaushalts ausgehend von einem vergleichsweise niedrigen Niveau um 24,6 Prozent auf 22,5 Milliarden Euro gestiegen.

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