München (Reuters) - Dem deutsch-französischen Rüstungskonzern KNDS winkt nach einem Magazinbericht ein neuer Milliardenauftrag der Bundeswehr.

Das Verteidigungsministerium habe Interesse bekundet, etwa 100 "Boxer"-Radpanzer zu kaufen, berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Freitag ohne Abgaben von Quellen. Eine erste Tranche von rund 80 Systemen für die Bundeswehr koste gut zwei Milliarden Euro und sei im Wirtschaftsplan des 100-Milliarden-Sondervermögens für die Armee eingeplant. Das Verteidigungsministerium wolle den Vertrag darüber im Herbst dem Bundestag zur Genehmigung vorlegen. Erst im Juni hatte die Bundeswehr 105 Leopard-Panzer bei KNDS bestellt.

KNDS ist aus dem deutschen Panzerhersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und dem französischen Rivalen Nexter hervorgegangen. Das Unternehmen war für eine Stellungnahme am Freitag zunächst nicht erreichbar.

Teil der Bundeswehr-Bestellung seien 80 "Boxer" der Variante RCH 155, hieß es in dem Bericht. Diese Radhaubitzen mit einem Kaliber von 155 Millimetern können aus voller Fahrt schießen. Erstkunde sei die Ukraine, die bis Anfang 2025 die ersten Exemplare des Modells geliefert bekommen solle. Die Anfrage an KNDS umfasst dem Bericht zufolge insgesamt mehr als 300 der Haubitzen, da auch Großbritannien und andere Nato-Partner Interesse an dem Waffensystem hätten und sich später aus dem Rahmenvertrag bedienen könnten.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)