MADRID (awp international) - In Spanien hat die Inflation deutlich angezogen und den höchsten Stand seit fast 30 Jahren erreicht. Im Dezember erhöhten sich die Verbraucherpreise im Jahresvergleich sowohl nach europäischer (HVPI) als auch nationaler Berechnungsmethode um 6,7 Prozent, wie das Statistikamt INE am Donnerstag in Madrid nach einer ersten Schätzung mitteilte. Damit ist der Preisanstieg so stark wie seit 1992 nicht mehr. Insbesondere die Preise für Strom und Nahrungsmittel hätten deutlich angezogen.

Analysten hatten im Schnitt nur mit einem moderaten Anstieg der Inflationsrate von 5,5 Prozent im November auf 5,7 Prozent im Dezember gerechnet. Im Monatsvergleich legten die Preise nach der europäischen Erhebungsmethode um 1,2 Prozent zu. Hier hatten Experten lediglich mit einem Anstieg von 0,4 Prozent gerechnet.

Die Europäische Zentralbank, die für den gesamten Euroraum mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent anstrebt, betrachtet den Preisauftrieb bisher als zeitweilig und von Corona-Sonderfaktoren getrieben. Für 2022 werden in der Eurozone im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten noch keine Leitzinserhöhungen erwartet./la/jha/