Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)--Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet nicht damit, dass im kommenden Monat alle Corona-Beschränkungen gelockert werden. Deutschland habe in den nächsten Wochen eine schwierige Zeit vor sich, in denen die Kontakte reduziert werden müssten, sagte der CDU-Politiker im Deutschlandfunk.

"Wir werden noch Beschränkungen brauchen, in welchem Umfang und wie lange - das werden wir immer wieder mit den Ministerpräsidenten, mit den Bundesländern uns anschauen müssen", so Spahn. "Aber eins ist aus meiner Sicht schon sehr offenkundig, dass am 1. Februar es jedenfalls nicht möglich sein wird, alle Einschränkungen, Beschränkungen wieder zu lockern. Dafür ist dieses Virus noch zu präsent und dafür ist das Gesundheitssystem noch zu belastet."

Man habe derzeit 5.000 Covid-Intensivpatienten und über 1.000 Todesfälle am Tag zu beklagen. Angesichts der mutierten Viren aus Großbritannien und Südafrika gelte es, durch Einreisebeschränkungen die Verbreitung der offenkundig ansteckenderen Varianten zu verhindern. Es müsse alles dafür getan werden, dass diese Mutationen so wenig wie möglich nach Deutschland eingetragen werde, betonte Spahn.

Spahn will am Mittag in einer Regierungserklärung im Deutschen Bundestag die Impfstrategie darlegen. Die Regierung ist unter Druck, dass in den nächsten Wochen zu wenige Impfdosen für die Bevölkerung zur Verfügung stehen. Eine allgemeine Impfpflicht lehnte Spahn ab.

Das Robert Koch-Institut hat am Mittwoch 19.600 Neuinfektionen und 1.060 Todesfälle gemeldet.

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January 13, 2021 02:40 ET (07:40 GMT)