BARCELONA (dpa-AFX) - Nach zähem Ringen haben sich die separatistischen Parteien in der spanischen Region Katalonien doch noch auf die Bildung einer Regierung verständigt. Gut drei Monate nach der Wahl und nur einen Tag vor Ablauf einer Frist einigten sich die Allianz Junts pel Sí (Gemeinsam fürs Ja) und die kleine linksradikale Partei CUP in Barcelona auf eine Koalition, wie der Präsident der Separatisten-Bewegung "Katalanische Nationalversammlung" (ANC), Jordi Sánchez, am Samstag mitteilte.

"Es gibt ein Abkommen. Wir haben eine Regierung und Stabilität", schrieb er bei Twitter. Wenn bis Sonntag keine Regierungsbildung gelungen wäre, wären Neuwahlen in der wirtschaftlich stärksten Region Spaniens fällig geworden.

Junts pel Sí, die wie die CUP die Abspaltung Kataloniens von Spanien schon im nächsten Jahr verwirklichen will, hatte bei der Regionalwahl am 27. September zwar die meisten Sitze im Parlament gewonnen, die absolute Mehrheit aber verpasst. Zum Weiterregieren war die Allianz daher auf die Unterstützung der Linksradikalen angewiesen.

Ob Ministerpräsident Artur Mas von der liberalen Demokratischen Konvergenz (CDC) im Amt bleibt oder dem nun erreichten Abkommen zufolge abgelöst wird, wie es die CUP gefordert hatte, war zunächst nicht bekannt. Mas hatte bisher auf ein Verbleiben im Amt bestanden./er/DP/zb