Bern (awp) - Die Lieferungen der schweizerischen Zementindustrie sind im Vorjahr klar gesunken. Im Schlussquartal gibt es jedoch Anzeichen für eine Trendwende.

Insgesamt gingen die Zementlieferungen 2023 gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent auf 3,7 Millionen Tonnen zurück, wie der Branchenverband Cemsuisse am Mittwoch mitteilte. Insgesamt sei die Baubranche durch zahlreiche Unsicherheiten belastet worden. So habe sich die Planung von Bauvorhaben schwierig gestaltet und auch die Situation rund um Zinsen wie auch die Inflation sei labil gewesen. Ferner hätten sich die Unsicherheiten bei der Energieversorgung und bei den internationalen Lieferketten negativ ausgewirkt.

In allen Quartalen gingen die Zementlieferungen zurück. Im Schlussquartal betrug das Minus 10 Prozent. Jedoch zeigte sich ein kleine Verbesserung im Vergleich zum dritten Quartal 2023, als das Minus sogar bei 12 Prozent lag. Laut Cemsuisse bleibt jedoch die Frage offen, ob sich der "leichte Aufwärtstrend" fortsetzen wird. So bestünden die Unsicherheiten auch im laufenden Jahr weiter und auch der Importdruck aus dem Ausland sei weiter gross.

Bei der CO2-Bilanz hat die Branche weiter Fortschritte gemacht. Der Anteil der Zementsorten mit einem geringeren Klinkeranteil und damit niedrigere CO2-Emissionen stieg auf fast 96 Prozent, nach knapp 95 Prozent im Vorjahr.

Ebenso erhöhte sich der Anteil des über die Schiene transportierten Zements um knapp einen Prozentpunt auf nunmehr 37,6 Prozent, was laut Cemsuisse im internationalen Vergleich ausserordentlich viel ist. Geliefert wurde der Zement vor allem an Transportbetonwerke (72,6%) und Ortbetonanlagen von Grossbaustellen (21,1%).

cg/rw