Zürich (Reuters) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Devisen-Verkäufe verstärkt.

Im dritten Quartal 2022 verkaufte die Notenbank Devisen im Wert von 739 Millionen Franken, wie aus am Freitag veröffentlichten SNB-Daten hervorging. Im zweiten Quartal hatte sich das Verkaufsvolumen noch auf fünf Millionen Franken belaufen. Trotz des vergleichsweise geringen Volumens signalisierten die Verkäufe von April bis Juni einen Kurswechsel. Denn damit wurde die Ära mit intensiven Devisenmarkt-Interventionen zur Schwächung des Frankens beendet.

Seit der Abschaffung der Anbindung an den Euro im Jahr 2015 hatte die SNB insgesamt 353 Milliarden Franken vor allem für den Kauf von Dollar, Yen und Euro ausgegeben, um die Aufwertung der besonders in Krisenzeiten gesuchten heimischen Währung einzudämmen. Im laufenden Jahr stellte die SNB die Bekämpfung der Inflation ins Zentrum ihrer Politik. Auch wenn die Teuerung mit drei Prozent im November im internationalen Vergleich moderat ausfällt, liegt sie deutlich über dem von der Notenbank angepeilten Zielbereich von null bis zwei Prozent.

Die SNB hatte zuletzt auch auf die inflationsdämpfende Wirkung eines starken Franken gesetzt. SNB-Präsident Thomas Jordan signalisierte kürzlich, dass die Notenbank bei Bedarf weiter am Devisenmarkt intervenieren werde. Credit-Suisse-Ökonom Maxime Botteron geht davon aus, dass die SNB im vierten Quartal weitere Devisen abgestoßen hat. Er schätzt, dass die Zentralbank allein im Oktober Devisen im Wert von 13,3 Milliarden Franken verkaufte.

(Bericht von Oliver Hirt und John Revill. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)