BERLIN (dpa-AFX) - Bundeskanzler Olaf Scholz weist den Vorstoß von CDU-Chef Friedrich Merz für ein ausgedünntes Angebot der Deutschen Bahn deutlich zurück. Von dieser Idee halte er nichts, sagte der SPD-Politiker dem Nachrichtenportal t-online. "Und ich glaube auch nicht, dass die Bürgerinnen und Bürger das gut fänden."

Im ARD-"Interview der Woche" sagte Scholz: "Nachdem CDU und CSU überwiegend die Verantwortung dafür haben, dass in den letzten Jahrzehnten zu wenig in die Infrastruktur der Schiene gesteckt worden ist (...) ist das natürlich eigentlich wie eine Verhöhnung derjenigen, die sich über die schlechte Qualität des Bahnangebots ärgern."

Merz hatte angesichts der Probleme bei der Deutschen Bahn am Wochenende Konsequenzen gefordert. Im ARD-Sommerinterview sagte er: "Die Bahn muss ihr Angebot reduzieren, damit das reduzierte Angebot wieder zuverlässig erbracht werden kann. Die Bahn wird überfordert und überfordert sich im Augenblick selbst. Und das geht nicht."

Am Zustand der Bahn hatte es auch während der Fußball-EM heftige Kritik gegeben wegen ausgefallener und verspäteter Züge./wim/DP/zb