BRÜSSEL (dpa-AFX) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble fordert von den EU-Partnern mehr Geld zur Bewältigung der Flüchtlingskrise. Es müsse genügend Mittel "zur Reduzierung der Flüchtlingsbewegung und zur partnerschaftlichen Unterstützung unserer Nachbarregionen" geben, sagte Schäuble am Montag in Brüssel. Er wolle das Problem am Dienstag im Kreis aller EU-Finanzminister ansprechen.

Laut Diplomaten gibt es immer noch keine abschließende Einigung auf die vereinbarte EU-Flüchtlingshilfe von drei Milliarden Euro für die Türkei. Die Staats- und Regierungschefs hatten bereits Mitte Dezember eine rasche Einigung angemahnt; dem Vernehmen nach hat Italien immer noch einen Vorbehalt. Das Geld soll zur besseren Versorgung von syrischen Flüchtlingen in der Türkei eingesetzt werden.

Schäuble nahm dazu im Detail zur Türkei keine Stellung. "Ich glaube, dass die drei Milliarden eigentlich nicht das Problem sind. Ich glaube, dass wir über die drei Milliarden hinaus mehr Mittel für die Stabilisierung der Region brauchen." Europa müsse mehr leisten, Deutschland sei dazu bereit. Er werde dafür plädieren, notfalls eine "Koalition der Willigen" zu formieren, so Schäuble./cb/DP/men