DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der nordrhein-westfälische SPD-Chef Michael Groschek will im größten Landesverband der Partei uneingeschränkt für die Aufnahme von Koalitionsvereinhandlungen mit der Union werben. Obwohl die SPD bei der Bundestagswahl nur 20 Prozent der Stimmen errungen habe, habe sie bei den Sondierungen 80 Prozent ihrer Ziele erreichen können, sagte Groschek am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.

Vor den anstehenden Treffen mit der NRW-Basis, die der Neuauflage einer großen Koalition bislang sehr kritisch gegenüberstand, zeigte Groschek sich zuversichtlich, viele von der Qualität der Sondierungsergebnisse überzeugen zu können. Die Kommunen in NRW könnten deutlich profitieren, sagte er. So werde etwa der Aufbau eines sozialen Arbeitsmarkts Städte mit vielen Langzeitarbeitslosen entlasten. Auch von Milliarden-Investitionen in Bildung, sozialen Wohnungsbau und Pflege könne NRW wesentlich profitieren.

Zuvor hatten die Spitzen von SPD und Union in Berlin ihren Parteigremien Koalitionsverhandlungen empfohlen. In Düsseldorf beraten darüber an diesem Samstag die Vorstände der Landespartei und der Landtagsfraktion mit den Unterbezirkschefs. Am Montagabend trifft Bundesparteichef Martin Schulz in Dortmund auf den westfälischen Teil der insgesamt 144 NRW-Delegierten zum Bundesparteitag am 21. Januar. Am Dienstag will Schulz in Düsseldorf bei den rheinischen Delegierten um Zustimmung werben./beg/DP/nas