FRANKFURT (Dow Jones)--Deutlich zurückgegangen ist die bullische Stimmung an den US-Börsen - und das bereits vor Veröffentlichung des falkenhaften Protokolls der US-Notenbank. Wie die aktuelle Umfrage des Anlegerverbandes AAII zeigt, ging das Bullenlager an Wall Street gleich in der ersten Januar-Woche zurück auf 32,8 Prozent. Zum Jahresende waren hier noch 37,7 Prozent der Anleger zu finden.

Ein Teil der Bullen wechselte zwar nur ins neutrale Lager, der Großteil lief jedoch gleich zu den Bären über: Der Anteil der negativ eingestellten Investoren stieg auf 33,3 Prozent nach 30,5 Prozent in der Vorwoche.

Auch an der Börse in Deutschland ist eine gewisse Nüchternheit eingekehrt. Wie Joachim Goldberg im Rahmen der Sentiment-Umfrage für die Börse Frankfurt feststellt, laufe derzeit "niemand dem Zug hinterher". Der DAX sei zum Jahresstart den zögerlichen Kaufwilligen davongelaufen. Und für die Anlegergruppe der professionellen Investoren seien die Uhren mit Jahresbeginn ohnehin auf null gestellt worden.


   DAX in guter Ausgangsposition 

Anders verhalte es sich bei Privatanlegern, die weiter auf der Käuferseite zu finden gewesen seien. Die Sentiment-Indizes beider Anlegergruppen driften damit kräftig auseinander: Während das Stimmungsbarometer der Profis bei -15 liegt, steht er bei Privatanlegern auf +10 Punkten. Goldberg vermutet, diese Gruppe habe sich mittlerweile an schlechte Nachrichten gewöhnt.

Unter dem Strich rechnet der Sentiment-Experte im DAX mit Käufen durch ehemalige Skeptiker, sobald sich günstige Gelegenheiten böten. Dies dürfte bei Rücksetzern bis 15.800/15.850 DAX-Punkte der Fall sein. "Also eine günstige Ausgangslage für 2022", schließt Goldberg.

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DJG/mod/flf

(END) Dow Jones Newswires

January 06, 2022 05:36 ET (10:36 GMT)