Energie: Die Ölpreise steigen weiter. Die jüngsten OPEC-Prognosen stützten den aktuellen Trend, denn das Ölkartell bestätigte die Marktverknappung in der zweiten Jahreshälfte. Der Organisation zufolge soll die weltweite Nachfrage dank eines soliden Wirtschaftswachstums im nächsten Jahr um 2,25 Mio. Barrel pro Tag steigen. Dennoch will Saudi-Arabien die Fördermengen weiter strikt begrenzen. Die Internationale Energieagentur (IEA) senkte ihre Prognose für das Wachstum der weltweiten Nachfrage für 2024 von zuvor 1,15 Mio. auf 1 Mio. Barrel pro Tag. Die Agentur bleibt hinsichtlich der Auswirkungen von Leitzinserhöhungen auf die Weltwirtschaft vorsichtig und verweist auf die Bedeutung Chinas, auf das im kommenden Jahr voraussichtlich über 70% des Nachfragewachstums entfallen dürften. Sollte China also im nächsten Jahr straucheln, würde das gesamte Wachstum der Rohölnachfrage verpuffen. Zu den Preisen: Hier erreicht die Nordseesorte Brent mit 86 USD pro Barrel fast ihren Jahreshöchststand. Auch das US-Pendant WTI nähert sich mit 82 USD seinem Jahreshoch.

Metalle: Das Segment Industriemetalle ist aktuell schwer einzuschätzen und wird von den Wirtschaftszahlen in China getrieben. Diese sind nach wie vor durchwachsen. Gemessen an den aktuellen Zahlen zur Produktion von Kupferkathoden steigt die Metallproduktion tendenziell. Gleichzeitig rutscht die chinesische Wirtschaft angesichts eines erneuten Rückgangs der Verbraucher- und Erzeugerpreise in Richtung Deflation. In der Nacht meldete Peking, dass die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion im Juli gestiegen waren, allerdings deutlich weniger als erwartet. Diese Daten bestätigten die Anleger in ihrem Gefühl, dass die wirtschaftliche Dynamik im Land nachlässt. Kupfer gab dementsprechend in der abgelaufenen Woche an der LME auf 8.200 USD pro Tonne nach. Gleicher Trend bei Nickel (19.800 USD), während Aluminium und Zink nicht vom Fleck kamen und bei 2.125 bzw. 2.415 USD verharrten. Edelmetalle entwickeln sich seit Wochen ähnlich, da die steigenden Anleiherenditen weiter den Goldpreis belasten. Dieser beendete die Woche tiefer, bei 1.900 USD.

Agrarprodukte: Abkühlung an der Börse in Chicago, wo die Getreidepreise sich bei 630 Cent für einen Scheffel Weizen und 480 Cent für Mais stabilisiert haben. Die Marktteilnehmer scheinen Moskaus Aufkündigung des Getreideabkommens verdaut zu haben und arrangieren sich mit den starken Spannungen an den Hafeninfrastrukturen am Schwarzen Meer. Gleichzeitig wies das US-Landwirtschaftsministerium in seinem jüngsten Bericht auf eine Verbesserung des Zustands der Mais- und Sojabohnenkulturen hin.