Energie: Die Ölpreise stiegen am Freitag leicht an. Die Sorte Brent steht kurz vor ihrem ersten Monatsplus in diesem Jahr und profitiert vom massiven Abbau der US-Ölbestände. Die Marktanteilnehmer befürchten allerdings, dass mögliche neue Zinserhöhungen die Kraftstoffnachfrage bremsen könnten. Obwohl die Sorten Brent und WTI diesen Monat wahrscheinlich mit einem Plus beenden werden, ist ein Quartalsverlust von ca. 6% bis 7% zu erwarten. Die beiden größten Ölexporteure, Russland und Saudi-Arabien, kündigten für August eine Reduzierung ihres Angebots an. Saudi-Arabien wird seine Produktionskürzung um eine Million Barrel pro Tag für einen weiteren Monat verlängern, während Russland seine Exporte um 500.000 Barrel pro Tag reduzieren wird. Diese Ankündigungen stützten die Ölmärkte. Die Trader bleiben wachsam und warten auf das Treffen der Opec+ am Mittwoch.

Metalle: Der Goldpreis wird wohl die dritte Woche in Folge im Minus beenden. Die Anleger wetten zunehmend auf weitere Zinsanhebungen der Federal Reserve nach der Veröffentlichung solider Arbeitsmarkt- und BIP-Zahlen in den USA. Das Edelmetall fiel zum ersten Mal seit Mitte März unter die Marke von 1.900 USD je Feinunze, machte seine Verluste aber anschließend zum Teil wieder wett. Trotz der kräftigen physischen Nachfrage aus China wird Gold aller Voraussicht nach in den nächsten sechs Monaten seinen Aufschlag gegenüber den Fundamentaldaten einbüßen. Kupfer legte getragen von Hoffnungen auf eine Konjunkturbelebung in China am Freitag zwar zu, wird aber vermutlich den größten Quartalsverlust seit September verzeichnen. Schuld daran sind die schwachen Wirtschaftsdaten aus China und die Aussicht auf weitere Zinsanhebungen.

Agrarprodukte: Vergangene Woche hat der Palmölpreis sein höchstes Niveau seit mehr als sieben Wochen erreicht. Auftrieb lieferte die starke Entwicklung von Sojaöl und die Schwäche der malaysischen Währung. Im späteren Jahresverlauf und Anfang 2024 könnten sich die Auswirkungen von El Nino auf Vietnam bemerkbar machen, denn die Kaffee- und Reisproduktion des Landes wird von stärkerer Trockenheit im zentralen Hochland und im Süden belastet. Des Weiteren hat Russland seinen Einfluss auf die weltweite Weizenversorgung verstärkt.