Nr.26/16|27.01.2016|WM|Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus

Im Landtag ist am Mittwoch das Thema 'Gründergeist stärken - Reibungsverluste für Unternehmensgründer weiter abbauen' diskutiert worden. 'Die Gründung und der Aufbau eines Technologieunternehmens ist eine Herausforderung. Das bei weitem größte Hemmnis für Gründungen von Technologieunternehmen ist der Mangel an Finanzierungsmöglichkeiten. Eine ausreichende Kapitalausstattung aber ist eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg und die langfristige Überlebensfähigkeit wachstumsorientierter Unternehmen', sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe am Mittwoch. Die Rede im Landtag hat in Vertretung für Wirtschaftsminister Harry Glawe Innenminister Lorenz Caffier im Landtag gehalten.

Zwei Risikokapitalfonds initiiert

Einen wichtigen Beitrag zur Überwindung der Finanzierungsprobleme von Technologieunternehmen leisten Wagniskapitalgeber, z.B. Venture Capital Gesellschaften. Hier gibt es eine Angebotslücke in der Frühphasenfinanzierung und bei Investitionsvolumina bis zwei Millionen Euro. 'Öffentlich gefördertes Wagniskapital kann diese Lücke schließen helfen. Es ermöglicht eine Durchfinanzierung der Unternehmen über einen längeren Zeitraum. Durch die anteilige Risikoübernahme des öffentlichen Wagniskapitalfonds bietet es privaten Investoren Anreize, sich an jungen Technologieunternehmen zu beteiligen', betonte Glawe. 'Deshalb haben wir entsprechend reagiert - mit dem Ziel, jungen technologieorientierten Unternehmen und Existenzgründern den Zugang zu Risikokapital weiter zu verbessern. Die Nachfrage nach entsprechenden Finanzierungen ist hoch.'

Das Wirtschaftsministerium hat erstmals im Rahmen der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zwei Risikokapitalfonds

  • den Venture Capital Fonds Mecklenburg-Vorpommern
  • und den Beteiligungs-Fonds-Innovation Mecklenburg-Vorpommern (BFIMV), initiiert.

Um die Startbedingungen für junge innovative Unternehmen zu verbessern, wurde der Risikokapitalfonds 'Venture Capital Fonds Mecklenburg-Vorpommern' aufgelegt. Ziel ist es, jungen innovativen Technologieunternehmen und Existenzgründern in Mecklenburg-Vorpommern Risikokapital zur Verfügung zu stellen und damit die bestehenden Möglichkeiten bei der Frühphasenfinanzierung in Mecklenburg-Vorpommern weiter zu verbessern. Dieser neue Fonds wurde mit 10 Millionen Euro aufgelegt.

Mit dem Innovationsfonds fördert die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (MBMV) in Form stiller Beteiligungen insbesondere bestehende kleine und mittlere Unternehmen für Forschung und Entwicklung sowie Markteinführung. Das Fondsvolumen beträgt 9,4 Millionen Euro.

Finanzielle Unterstützung von Gründern

Zur finanziellen Unterstützung von Gründern mit innovativen und technologieorientierten Geschäftsideen bietet das Land mit dem sogenannten Gründerstipendium eine direkte finanzielle Hilfe zum Lebensunterhalt an. Für einen Zeitraum von bis zu 18 Monaten kann ein monatlicher Zuschuss von 1.200 Euro gewährt werden. Insgesamt stellt das Wirtschaftsministerium in der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 rund 2,6 Millionen Euro hierfür aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Verfügung.

Frühzeitig aufmerksam machen - Lust am Gründertum wecken

Im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Entrepreneurship unterstützt das Wirtschaftsministerium Projekte insbesondere im Zusammenhang mit Hochschulen und Technologiezentren, die das Klima für wissensbasierte Gründungen verbessern und zur Selbstständigkeit anregen sollen. Insgesamt stehen hierfür in der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 8,3 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Verfügung. 'Es geht auch darum, frühzeitig die Lust am Gründertum zu wecken. Die Unterstützungsmöglichkeiten sind vielseitig. Mit den geförderten Projekten sollen junge Menschen für Unternehmertum begeistert werden, ganz unabhängig davon, ob sie ihre eigene konkrete berufliche Zukunft in der Selbstständigkeit oder in einem Beschäftigungsverhältnis sehen', so Glawe weiter.

Beispielhaft genannt seien hier die Projekte Spinn Off oder Techno Start Up. Diese suchen nach Ideen, die sich wirtschaftlich verwerten lassen, betreuen junge Gründer in der Startphase an den Hochschulen bzw. Technologiezentren, helfen z.B. bei der Fördermittelbeantragung, der Aufstellung des Businessplanes oder bei der Markteinführung der neuen Produkte oder Dienstleistungen. Weitergeführt wird das Mentoring-Programm, indem gestandene Unternehmer mit langjähriger Geschäftserfahrung jungen Gründerinnen und Gründern in den ersten Geschäftsmonaten Hilfestellung geben. Im Rahmen des Projektes wurden bisher insgesamt rund 210 Tandems zusammengebracht. 'Der Fokus liegt hier künftig auf innovative und technologieorientierte Gründungen', so Glawe abschließend.

Regierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern veröffentlichte diesen Inhalt am 27 Januar 2016 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen. Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 27 Januar 2016 18:00:16 UTC.

Das Originaldokument ist verfügbar unter: http://www.regierung-mv.de/Aktuell?id=111638&processor=processor.sa.pressemitteilung