KÖLN (dpa-AFX) - Der deutsche Möbelhandel rechnet mit einer weiteren Konzentration in der Branche. "Befeuert wird das Wachstum im Wesentlichen durch die Übernahme bestehender Unternehmen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands des Deutschen Möbel-, Küchen- und Einrichtungshandels (BVDM), Thomas Grothkopp, am Mittwoch in Köln anlässlich der bevorstehenden Internationalen Möbelmesse (18. bis 24.1.).

Auch im vergangenen Jahr hätten die Top-Ten der Branche Marktanteile dazugewonnen und erwirtschafteten mit einem Umsatz von über 16 Milliarden Euro rund die Hälfte des Gesamtumsatzes der Branche von rund 32,6 Milliarden Euro, sagte Grothkopp. Dagegen habe sich der Flächenzuwachs 2015 etwas abgeschwächt. Von den derzeit rund 23 Millionen Quadratmetern Verkaufsfläche des deutschen Möbelhandels entfalle etwa ein Viertel der Fläche auf große Möbelhäuser mit einer Verkaufsfläche von über 25 000 Quadratmetern.

Nach einem Umsatzplus von 4,2 Prozent im Vorjahr rechne der deutsche Möbelhandel im laufenden Jahr mit einem Wachstum von nur noch ein bis zwei Prozent, kündigte Grothkopp an. Vor dem Hintergrund weltweiter Krisen und eines anhaltend hohen Importdrucks geht auch die deutsche Möbelindustrie im laufenden Jahr von einem deutlich verlangsamten Wachstum aus. "Wir erwarten für 2016 ein weiteres, leichtes Umsatzplus von rund einem Prozent", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands der deutschen Möbelindustrie, Dirk Uwe Klaas.

In den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres war der Umsatz der Hersteller nach den vorliegenden Zahlen um 5,4 Prozent auf 14,4 Milliarden Euro gestiegen. Für das Gesamtjahr 2015 rechnen die Möbelhersteller derzeit mit einem Umsatzplus von "gut fünf Prozent".

Die Branche leidet weiter unter einem hohen Importdruck von Möbeln, die etwa in Polen, China oder Tschechien gefertigt würden, beklagte Klaas. Etwa zwei von drei in Deutschland verkauften Möbelstücken stammten mittlerweile aus dem Ausland. Durch den Flüchtlingszustrom hofften aber auch die deutschen Hersteller auf eine deutliche Zunahme der Nachfrage nach preisgünstigen Möbeln für die Ersteinrichtung von Wohnungen./uta/DP/jha