NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben nach ihrem jüngsten Kursrutsch wieder zugelegt. Unterstützung kam am Dienstag durch aktuelle Wirtschaftsdaten aus China sowie heimische Unternehmensnachrichten. Nach dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende gewann der Dow Jones Industrial im frühen Handel 0,91 Prozent auf 16 135,46 Punkte. Am Freitag hatte der US-Leitindex erstmals seit Mitte August unter der Marke von 16 000 Punkten geschlossen und seit Jahresbeginn ein Minus von insgesamt etwas mehr als 8 Prozent verbucht.

Für den S&P-500-Index ging es am Dienstag nun um 0,93 Prozent auf 1897,80 Punkte hoch. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 1,11 Prozent auf 4186,88 Punkte.

"Nach all den Hiobsbotschaften in der jüngsten Vergangenheit hatte man offenbar auch aus China zum vierten Quartal 2015 mit einem signifikanten Wirtschaftseinbruch gerechnet", kommentierte Analyst Jens Klatt von DailyFX. So schlimm wie befürchtet, kam es aber nicht: Insgesamt war das Wachstum in China zwar 2015 mit 6,9 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 25 Jahren gefallen und lag damit am unteren Ende der Vorgabe der Pekinger Regierung, dennoch hält Präsident Xi Jinping die langfristigen Grundlagen der chinesischen Wirtschaft für tragfähig. Experten zufolge steht das Land besser da als zuletzt immer wieder befürchtet.

Unter den Einzelwerten richtete sich der Blick unter anderem auf die Bankenbranche: Nachdem bereits JPMorgan , Citigroup und Wells Fargo ihre Quartalsberichte veröffentlicht hatten, folgten nun die Geschäftsbilanzen von Morgan Stanley und der Bank of America (BofA) .

Von den beiden im S&P-100-Index notierten Großbanken überzeugte vor allem Morgan Stanley, da das Institut mit einem Gewinnsprung im abgelaufenen Jahr positiv überraschte. Die Bank profitierte von einem gut gelaufenen Geschäft in der Vermögensverwaltung, geringeren Strafzahlungen für Rechtsstreitigkeiten und gesunkenen Kosten. Die Aktie gewann daraufhin 2,357 Prozent, während die der BofA um 1,07 Prozent nachgab. Hier verwiesen Händler darauf, dass die Bank im abgelaufenen Quartal über einen Anstieg der Risikovorsorge im globalen Kreditgeschäft berichtet habe. Die Kreditmärkte hätten im abgelaufenen Jahr wegen der fallenden Ölpreise und der Sorgen um ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum in China geschwächelt und das Ertragswachstum gebremst.

Im Dow setzte sich das Papier des größten US-Krankenversicherers UnitedHealth an die Index-Spitze mit plus 3,66 Prozent. Trotz verlustreicher Geschäfte mit den neuen Obamacare-Verträgen legte der Überschuss 2015 zu und UnitedHealth blieb leicht über der im November gekappten Prognose. Die Ziele für 2016 wurden bestätigt.

Dass Johnson & Johnson Stellen im Medizintechnik-Geschäft abbauen und Kosten einsparen will, ließ dessen Anteilsschein um 0,36 Prozent steigen. Die nach dem Verkauf der Medizintechnik-Tochter Cordis angehobenen Jahresziele bestätigte der Pharma- und Konsumgüterkonzern.

Quartalszahlen legte zudem auch die Fluggesellschaft Delta Air Lines vor, die unter anderem von gesunkenen Treibstoffkosten profitierte. Die Aktie gewann 3,48 Prozent./ck/stb