FRANKFURT (dpa-AFX) - Fest im Griff der Ölpreise und des chinesischen Aktienmarktes ist der Dax am Mittwoch nervös um das Vortagesniveau gependelt. Die weitgehend wie erwartet ausgefallenen Februar-Daten der GfK zur Verbraucherstimmung in Deutschland lieferten hingegen kaum Impulse.

Nach der ersten Handelsstunde stand der Leitindex 0,25 Prozent tiefer bei 9798,29 Punkten. Das Börsenbarometer schwankt zurzeit heftig, nachdem der Jahresstart verpatzt worden war. Hintergrund ist die sehr starke Abhängigkeit von der extremen Ölpreisentwicklung. Die Ölpreise werden als Indikator für die Weltwirtschaftslage gesehen.

Aktuell pendelt das "schwarze Gold" um die Marke von 31 US-Dollar. An Chinas Festlandbörsen zeugen derweil heftige Schwankungen von der hohen Unsicherheit angesichts der Abschwächung des Wirtschaftswachstums. Der CSI-300-Index, der die Entwicklung der 300 größten Aktienwerte der Börsen in Shanghai und Shenzhen abbildet, brach zunächst weiter ein, fing sich dann aber.

FED-ZINSENTSCHEIDUNG AM ABEND

Der MDax gab zuletzt um 0,07 Prozent auf 19 355,64 Punkte nach. Der Technologiewerte-Index TecDax rückte um 0,32 Prozent auf 1693,34 Punkte vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank zugleich um 0,62 Prozent auf 3014,15 Punkte.

Bevor an diesem Abend die Sitzung der US-Notenbank (Fed) samt der anstehenden Zinsentscheidung in den Blick rückt, stehen am deutschen Markt vor allem einzelne Unternehmen mit ihren Geschäftsberichten im Vordergrund.

BASF ENTTÄUSCHT MIT ERGEBNISSEN FÜR 2015

Im Dax sanken die Papiere von BASF nach überraschend vorgelegten Vorabzahlen für 2015 um 2,82 Prozent. Die deutlich gefallenen Öl- und Gaspreise ließen beim Chemiekonzern die Gewinne einbrechen. BASF erwartet, dass die Öl- und Gaspreise auch 2016 auf einem niedrigen Niveau bleiben werden und kappte zudem die Annahmen für die Öl- und Gaspreise in den Folgejahren.

Die Siemens-Aktien wirkten optisch als Dax-Schlusslicht zwar sehr schwach, allerdings steckt dahinter nur die Dividendenausschüttung von 3,50 Euro je Aktie nach der Hauptversammlung am Vortag.

SMA SOLAR GELINGT DIE WENDE

Im TecDax sprangen die Anteilsscheine des schwer gebeutelten Solartechnik-Herstellers SMA Solar mit knapp 10 Prozent Plus an die Index-Spitze. Sie profitierten von der 2015 endlich geschafften Wende in der Geschäftsentwicklung, nachdem eine gute Nachfrage nach Geräten für Großkraftwerke für einen Umsatzschub gesorgt hatte. Parallel dazu sanken die Kosten - nicht zuletzt durch massive Stellenstreichungen.

Der schwache Quartalsausblick des iPhone-Herstellers Apple vom Vorabend verstärkte die kurzfristigen Wachstumssorgen beim Zulieferer Dialog Semiconductor . Dessen Papiere gaben am TecDax-Ende um rund 1 Prozent nach. Das Geschäft mit Apple macht aus Analystensicht etwa 80 Prozent der Umsätze des Halbleiterherstellers aus.

Die Anteilsscheine der Comdirect Bank legten um 0,71 Prozent zu. Dank der regen Handelsaktivität ihrer Kunden wuchsen die Erträge weiter. Die Dividende wird stabil gehalten./ck/ag