FRANKFURT (Dow Jones)--Um gut 14 Prozent auf 26.141 Euro ist die Pro-Kopf-Verschuldung in Deutschland per Ende 2020 gestiegen. Insgesamt summierten sich die Verbindlichkeiten des öffentlichen Gesamthaushalts mit Bund, Ländern, Gemeinden und Gemeindeverbänden sowie der Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte auf 2.172,9 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Damit wurde der bislang höchste Wert am Ende eines Jahres verzeichnet. Im Jahresvergleich weitete sich die öffentliche Verschuldung um 14,4 Prozent oder 273,8 Milliarden Euro aus.

Der Anstieg ist nach Aussage der Statistiker insbesondere bei Bund und Ländern auf die Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie zurückzuführen. Er setzte sich auch im ersten Quartal 2021 fort. Der Bund war Ende 2020 mit 1.403,5 Milliarden Euro verschuldet, ein Plus von 18,1 Prozent bzw 214,9 Milliarden Euro. Die Schulden der Länder sind im Vorjahresvergleich um 9,8 Prozent entsprechend 57,0 Milliarden auf 636,0 Milliarden Euro gestiegen, wobei in allen 16 Bundesländern Zuwächse verzeichnet wurden.

Am höchsten war die Pro-Kopf-Verschuldung - wie bereits im Vorjahr - mit durchschnittlich 21.723 Euro in den Stadtstaaten, wobei sie in Bremen bei 57.823 (43.921), in Hamburg bei 19.181 (18.279) und in Berlin bei 16.307 (14.773) Euro lag. Unter den Flächenländern mit einem Durchschnitt von 6.520 Euro war sie im Saarland mit 14.737 (13.989) Euro am höchsten, gefolgt von Schleswig-Holstein mit 11.002 (10.609) Euro.

Trotz der hohen prozentualen Zuwächse der Schuldenstände gegenüber 2019 in Sachsen (plus 344 Prozent) und Bayern (plus 38 Prozent) war die Verschuldung dort pro Kopf mit 1.244 (279) Euro bzw mit 1.359 (987) Euro im Ländervergleich weiterhin am niedrigsten. Die Sozialversicherung war Ende 2020 mit 0,53 (0,71) Euro je Kopf der Bevölkerung verschuldet. Die Gesamtschulden haben sich wie in den Vorjahren weiter reduziert und beliefen sich auf 44 (59) Millionen Euro.

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July 28, 2021 03:41 ET (07:41 GMT)