MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Süddeutsche Zeitung" zur Coronapolitik:

"Das Vertrauen in politische Ansagen erodiert mit zunehmender Dauer der Pandemie. Dazu kommt ein Gefühl, für das die Weltgesundheitsorganisation WHO den Begriff "Pandemie-Müdigkeit" erfunden hat. Viele sind tatsächlich müde, weil das Ende des Lockdowns ständig verschoben wird. Es muss endlich Klarheit darüber geben, nach welchen Kriterien über eine Verlängerung oder ein Ende der Maßnahmen entschieden wird. Wenn der Wert auf unter 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen gedrückt wird: Dürfen dann Kindergärten und Schulen und sogar Restaurants und Kultureinrichtungen öffnen? Wenn ja, unter welchen Bedingungen? Gilt das dann in der ganzen Bundesrepublik, oder gibt es von Landkreis zu Landkreis weiter unterschiedliche Regelungen? Die Politik muss einen Langzeit-Plan vorlegen, sonst schwindet die Bereitschaft noch mehr, sich an Einschränkungen zu halten."/yyzz/DP/edh