DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Das "Handelsblatt" über den Tarifkonflikt in der Metallindustrie:

"Die IG Metall sitzt derzeit in jeder Hinsicht am längeren Hebel. Als Gewerkschaft, die sich die Stärkung der Tarifbindung auf die Fahnen geschrieben hat, sollte sie sich aber sehr genau überlegen, wie weit sie ihren Erpressungsversuch treiben will. Gewinnt sie neue Mitglieder auf Kosten einer weiteren Erosion der Tariflandschaft, dann ist weder ihr noch dem Standort gedient. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass am kommenden Wochenende - nachdem die IG Metall sich noch ein paar Tage lang als Kraftprotz inszeniert hat - dann doch die Einigung gelingt. Dass die Arbeitgeber trotz der aus ihrer Sicht eindeutig rechtswidrigen Arbeitszeitforderung nicht mal den Versuch unternehmen, die Streiks gerichtlich verbieten zu lassen, ist allerdings bedauerlich. Denn allenfalls die Justiz könnte die immer weiter gehende Verschiebung der Waffengleichheit zulasten der Arbeitgeber stoppen."/zz/DP/tos