BERLIN (dpa-AFX) - "Die Welt" über die jüngsten Vorwürfe gegen Volkswagen wegen Tierversuchen:

"Die Affen-Affäre zieht immer weitere Kreise. In der Politik wird wieder die mittlerweile eingeübte Empörung über die deutschen Autohersteller ventiliert. Dass diese Rezeption eine sehr deutsche ist, geht in der allgemeinen Aufregung völlig unter. Umso mehr Beachtung verdient, dass in Amerika ein Umstand im Fokus steht, der hierzulande fast durchgängig ignoriert wird: dass nämlich Volkswagen sogar im Versuchslabor mit Abschalteinrichtung, also Softwaremanipulationen, gearbeitet hat. Für noch drohende Schadenersatzzahlungen könnte dieser Aspekt der Affäre am Ende der wesentlich relevantere sein. Wenn in Deutschland dennoch alle Sorge einzig zehn Äffchen gilt, dann wirft das einmal mehr ein Schlaglicht auf ein durchaus kurioses Unrechtsbewusstsein. Dem Tierschutz mag damit gedient sein. Der Sache dagegen - Deutschlands industriepolitischen Interessen, den VW-Mitarbeitern und -Aktionären, dem Image von Made in Germany - wird das letztlich nur bedingt förderlich sein."/yyzz/DP/tos