BLANKENFELDE-MAHLOW (dpa-AFX) - Die neuen Hiobsbotschaften von der Dauerbaustelle des neuen Hauptstadtflughafens beschäftigen am Montag (9.00 Uhr) den Flughafen-Ausschuss des Brandenburger Landtages. Am Wochenende war bekannt geworden, dass es 2017 keine Eröffnung in Schönefeld geben wird. Das teilten Flughafenchef Karsten Mühlenfeld und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) mit.

Seit vergangener Woche ist bekannt, dass die Steuerung Hunderter Brandschutztüren und die Sprinkleranlage nicht funktioniert. Die Opposition fordert von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) Aufklärung darüber, wer die Pannen zu verantworten hat.

"Das ist die letzte Chance, alle Fakten auf den Tisch zu legen", sagte CDU-Fraktionschef Ingo Senftleben zu der Sondersitzung des Ausschusses in Blankenfelde-Mahlow. Die Dauerbaustelle koste jeden Tag eine Million Euro Steuergeld. "Herr Woidke muss erklären, wer in Brandenburg diese unendliche Pannenserie weiter bezahlen soll."

Müller, der seit etwa eineinhalb Jahren Chef des BER-Aufsichtsrates ist, geht davon aus, dass der mindestens 6,5 Milliarden Euro teure Flughafen 2018 in Betrieb geht. Die Opposition in Berlin und Brandenburg warf ihm vor, schon viel früher von der Entwicklung gewusst und aus taktischen Gründen bislang stillgehalten zu haben.

Nach den Worten Mühlenfelds sollen die Konsequenzen der neuerlichen Verschiebung bei der Aufsichtsratssitzung am 7. Februar beraten werden. Müller sieht die Geschäftsführung in der Pflicht, Klartext zu reden. Er forderte die BER-Geschäftsführung auch auf, noch im ersten Quartal zu sagen, welchen konkreten Eröffnungstermin sie nun anpeilt. Der Aufsichtsrat wolle sich nicht länger hinhalten lassen. "Wir brauchen mal einen Termin", so Müller.

Ursprünglich sollte der drittgrößte deutsche Airport 2011 öffnen. Inzwischen wurde der Termin etwa ein halbes dutzend Mal vertagt. Der neue Aufschub geht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auf Probleme bei rund 1200 Türen im BER zurück, die neu verkabelt werden müssen. Denn wenn sie im Brandfall nicht ordnungsgemäß schließen, ist keine ausreichende Entrauchung möglich. Zudem gibt es möglicherweise noch Umbaubedarf an der Sprinkleranlage./kp/DP/zb