Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

ERDGASNETZ - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geht davon aus, dass das Erdgasnetz in Deutschland bis 2045 deutlich verkleinert und zurückgebaut wird. Das meldet Bild unter Berufung auf das 23-seitige Green Paper des Ministeriums mit dem Titel Transformation Gas-/Wasserstoff-Verteilernetze. Darin heiße es, "Ziel ist es, Klimaneutralität spätestens im Jahr 2045 zu erreichen. Gasverteilernetze für die bisherige Erdgasversorgung werden dann in der derzeitigen Form und Umfang nicht mehr benötigt werden." Es sei "davon auszugehen, dass die Länge der Gasverteilernetze von derzeit über 500.000 km stark zurückgehen wird". Die Verantwortung dafür liege bei den Netzbetreibern und Netzeigentümern. Sie könnten Gasanschlüsse von Privathaushalten künftig auch kündigen, wenn sie nicht mehr wirtschaftlich seien. (Bild-Zeitung)

BANKEN/EBA - Die EU-Bankenaufsichtsbehörde EBA warnt Geldhäuser vor lang anhaltenden Belastungen durch den Preisverfall bei Gewerbeimmobilien. "Die Banken müssen sich auf eine mehrjährige Krise einstellen", sagte EBA-Chef José Manuel Campa. Institute, die auf Gewerbeimmobilien spezialisiert seien, könnten dabei "größere Herausforderungen bekommen als andere, breiter aufgestellte Banken. Für das Bankensystem als Ganzes sehe ich jedoch keine systemische Gefahr." (Handelsblatt)

STREIKRECHT - Die FDP im Bundestag drängt nach den massiven Bahnstreiks der Lokführergewerkschaft darauf, das Streikrecht in bestimmten Bereichen schnell auf den Prüfstand zu stellen. "Wir sollten in den kommenden Wochen prüfen, ob die Regeln für Streiks im Bereich der kritischen Infrastruktur modernisiert werden müssen", sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr. Der FDP-Politiker kritisierte dabei das Vorgehen des Vorsitzenden der Gewerkschaft deutscher Lokführer Claus Weselsky. "Insbesondere die Art und Weise der Streiks von Herrn Weselsky bei der Bahn lassen einen sorgenvoll auf die Zukunft blicken", sagte Dürr mit Blick auf künftige Tarifauseinandersetzungen. Zuvor hatte bereits FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai eine Verschärfung des Streikrechts gefordert. (Augsburger Allgemeine)

STROMHANDEL - Deutschland hat 2023 nach dem Atomausstieg erstmals ein Milliardendefizit im internationalen Stromhandel mit den Nachbarländern verzeichnet. Nach Berechnungen der Bundesnetzagentur wurde 2023 für insgesamt 2,289 Milliarden Euro mehr Strom aus Deutschland importiert als exportiert, wie die Behörde auf Anfrage der Augsburger Allgemeinen mitteilte. Insgesamt importierte Deutschland demnach Strom zu Kosten von 5,7 Milliarden Euro, denen Exporterlöse von 3,5 Milliarden Euro gegenüberstanden. Damit weist die Stromhandelsbilanz erstmals seit Jahren einen negativen Saldo aus. (Augsburger Allgemeine)

LOGISTIKBRANCHE - Die Welle der Folgen des jüngsten Bahnstreiks vom 12. März ist in der Logistikbranche immer noch zu spüren. "Das kann vier Tage dauern, aber auch vier Wochen", sagt Frank Hirsch, Geschäftsführer von HCL Logistics in Ludwigshafen. Das 2017 gegründete Start-up mit 55 Mitarbeitern organisiert Containertransport mit allen zur Verfügung stehenden Verkehrsmitteln. Eine kleine Erleichterung bestehe aber im Moment darin, dass sich auch die Überseetransporte verspäten, weil sie derzeit wegen der Bedrohungslage meist nicht mehr durch den Suezkanal fahren, sondern rund um Afrika. (Frankfurter Allgemeine)

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March 18, 2024 02:17 ET (06:17 GMT)