Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

CORONA - Politiker von FDP und CSU haben vor der Ministerpräsidenten-Konferenz von Bund und Ländern am Montag eine Exit-Strategie und die Rücknahme von Corona-Maßnahmen gefordert. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte, er erwarte von der Bund-Länder-Runde eine "kluge" Strategie, um sich "Stück für Stück aus der Pandemie herauszubewegen". Klar sei: "Der Status der Pandemie wird mit Omikron ein anderer. Deshalb müssen auch die Bewertungsmaßstäbe angepasst werden. Dabei gilt es, Ermüdungseffekte in der Gesellschaft zu erkennen und aufzunehmen." (Welt)

IMPFPFLICHT - Vor den Beratungen des Bundestags zur Einführung einer Impfpflicht liegen erste Details eines Gruppenantrags von Politikern der Ampelparteien vor. Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Wiese sagte, die Impfpflicht solle ein bis zwei Jahre lang gelten und nicht mehr als drei Impfungen gegen das Coronavirus umfassen. Der Expertenrat der Bundesregierung zur Corona-Pandemie hat am Wochenende vor steigenden Krankenhausaufnahmen gewarnt, aber keine neuen Maßnahmen vorgeschlagen. (FAZ)

IMPFPFLICHT - Bundeskanzler Scholz steht weiter hinter einer Impfpflicht: "Wir können nicht sicher sein, dass Mitte dieses Jahres wie erhofft 70 Prozent der Weltbevölkerung geimpft sind", sagte er im Interview. Eine neue Virusvariante könnte das Land vor neue Herausforderungen stellen. (SZ)

HANDEL - Der Handelsverband HDE verlangt die Aufhebung der Vorschrift, dass nur Geimpfte oder Genesene bestimmte Geschäfte betreten dürfen. In einem Brief an Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schrieb HDE-Präsident Josef Sanktjohanser, es gebe keinen Zusammenhang zwischen Zugangsbeschränkungen und Infektionen. Der Handel leide wegen 2G unter Umsatzeinbußen von bis zu 30 Prozent. (FAZ)

KITAS - Um auch bei steigenden Corona-Zahlen den Regelbetrieb in Kitas und Schulen sicherzustellen, bietet Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) Einrichtungen mit besonders angespannter Personalsituation Hilfe an. (Funke Mediengruppe)

DIGITALISIERUNG - Nach der Kritik des Expertenrates der Bundesregierung an der schleppenden Digitalisierung des Gesundheitswesens hat der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) den Aufbau einer bundesweiten digitalen Datenplattform für das öffentliche Gesundheitswesen gefordert. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)

NORD STREAM 2 - Der Chef des ukrainischen Pipeline-Betreibers hat die Deutschen vor steigenden Preisen im Falle einer Inbetriebnahme von Nord Stream 2 gewarnt. "Deutschlands größter Fehler ist, das ukrainische Pipelinesystem für selbstverständlich zu halten", sagte Sergiy Makogon. Sobald Nord Stream 2 in Betrieb sei, werde aber das ukrainische Netz nicht mehr gebraucht. "Gazprom wird jeden Zugang kontrollieren, und dann werden die Preise steigen, auch für Deutschland." Deutschland müsse verstehen, dass Nord Stream 2 nicht zusätzliches Gas nach Europa liefern werde, wie einst geplant, sondern die ukrainische Route ersetzen könne und werde. "Russland will unsere Pipelines auszutrocknen", sagte Makogon. (Welt)

INFLATION - Der finnische Notenbankchef Olli Rehn warnt davor, dass der deutsche Atomausstieg die Abhängigkeit von Russland erhöht und den Energiemarkt destabilisiert. "Die Entscheidungen über die Energiepolitik in Deutschland wirken sich auf Preisschwankungen und damit auf die Unsicherheit über die Inflation aus," sagte das EZB-Ratsmitglied im Interview. "Der Umstieg von Kohle auf Erdgas ist für mich kein grüner Umstieg, und diese Übergangsphase wird in Deutschland noch lange dauern." Rehn erwartet, "dass die Treiber der Inflation im Jahresverlauf nachlassen" werden und die Teuerungsrate im Euro-Raum in den nächsten beiden Jahren bei etwa zwei Prozent liegen wird. (Handelsblatt)

GEHÄLTER - Beschäftigte in den ostdeutschen Bundesländern haben im Jahr 2020 rund 12.000 Euro weniger als Beschäftigte in westdeutschen Bundesländern erhalten. Das geht aus einer Antwort des Statistischen Bundesamtes auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor. (Funke Mediengruppe)

UKRAINE - Nach dem Eklat um den Chef der deutschen Marine, Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach, und der Verärgerung auf ukrainischer Seite fordert die Union Waffenlieferungen an die Ukraine. Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), unterstrich, dass Schönbachs Äußerungen "in keiner Weise der Haltung der Politik der demokratischen Parteien im Bundestag" entsprächen. (Welt)

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January 24, 2022 01:09 ET (06:09 GMT)