Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

INSOLVENZSCHUTZ - Von der Coronakrise schwer getroffene Unternehmen können darauf hoffen, noch länger um einen Insolvenzantrag herumzukommen. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) will die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht für Firmen über den Januar hinaus verlängern, bei denen die Auszahlung der seit November vorgesehenen staatlichen Hilfen noch aussteht. "Von solchen Unternehmen können wir in der Regel annehmen, dass sie nach dem Abklingen der Krise auch wieder profitabel operieren können", sagte Lambrecht dem Handelsblatt. "Wir sollten diesen Unternehmen die nötige Zeit geben, um wieder finanziell auf die Beine zu kommen." (Handelsblatt)

BIG DATA - Für Justiz- und Verbraucherschutzministerin Christine Lambrecht gibt es viele Gründe, warum sie autonom fahrende Fahrzeuge auf Straßen ablehnt. Allein acht DIN-A4-Seiten brauchten die Beamten der SPD-Politikerin, um alle Argumente vorzubringen, die gegen die von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer eingebrachten Pläne für ein Gesetz zum autonomen Fahren sprechen, und forderten ihn auf, die Bedenken auszuräumen. "Lückenhaft" sei der Entwurf, "grundlegende Fragen" bestünden, um "Klarstellung" wird mehrfach gebeten, heißt es in einer Stellungnahme zu dem Vorhaben des CSU-Politikers. Sie liegt dem Handelsblatt vor. (Handelsblatt)

KANZLERKANDIDATUR - Bei der Kandidatur für den Parteivorsitz der CDU lässt Jens Spahn seinem Parteikollegen Armin Laschet den Vortritt und tritt im Team mit ihm an. Hinter den Kulissen verfolgt der Bundesgesundheitsminister aber offenbar weitergehende eigene Ziele. Nach Spiegel-Informationen sondierte Jens Spahn zum Jahresende 2020 seine Chancen für eine Kanzlerkandidatur im kommenden Jahr. Wie ein halbes Dutzend CDU-Mitglieder bestätigen, wandte sich Spahn in Telefonaten an Landtagsabgeordnete, Fraktionskollegen und Landesfunktionäre, um deren Haltung zu einer möglichen Kanzlerkandidatur von ihm zu ergründen, auch mit Hinweis auf seinen eigenen Umfragestatus als beliebtester Politiker Deutschlands. (Der Spiegel)

NEGATIVZINSEN - Die Bundesbürger müssen sich auch im neuen Jahr auf Negativzinsen einstellen. Schon jede vierte Bank verlangt von Privatkunden Zinsen auf Guthaben, ermittelte das Finanzportal Verivox. Insgesamt sind es 197 von 800 untersuchten Instituten. Das Portal ermittelt die Daten, indem es die Preisaushänge der Geldhäuser im Internet auswertet. (SZ)

CORONA - Die Vorsitzende der Linkspartei, Katja Kipping, verschärft ihre Kritik an den Corona-Maßnahmen der Bundesregierung. Diese benachteilige Privatpersonen und bevorzuge Unternehmen, sagte Kipping der SZ: "Alles, was bisher von den Regierenden unter Lockdown verhandelt wird, hat immer eine Schlagseite". Die Einschnitte ins Privatleben seien massiv, die "Bereitschaft, in die großen Wirtschaftsbranchen steuernd einzugreifen" dagegen sehr klein. Kipping schlägt etwa vor, dass die Autoindustrie dringend benötigte Luftfilter produzieren soll. (SZ)

CORONA - Im Streit um die Impfstrategie der Bundesregierung gegen das Coronavirus erhält Gesundheitsminister Jens Spahn Schützenhilfe von der Opposition. "Am Ende wird es uns sicherlich nicht an Impfstoffdosen mangeln", sagte die für den Infektionsschutz zuständige grüne Bundestagsabgeordnete Kordula Schulz-Asche. In einer Sondersitzung des Gesundheitsauschusses habe Spahn zugesichert, dass Deutschland 140 Millionen Dosen der Impfstoffe von Biontech und Moderna erhalten werde. Hinzu kämen weitere noch vor der EU-Zulassung stehende Präparate. (FAZ)

STEUERBETRUG - Es sind 24 Firmen in Malaysia, 224 angebliche Pensionsfonds in den USA, mehr als 70 Gesellschaften auf Inseln in der Karibik, in den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderswo. Die Spur des Geldes im Steuerermittlungsverfahren gegen den Investmentbanker Sanjay Shah führt um die halbe Welt - auch nach Deutschland. Die Suche ist teuer. Auf 317 Millionen Euro beziffert allein der dänische Staat die Kosten, um Shah und andere Verdächtige zu überführen. Neun Milliarden dänische Kronen soll sein Netzwerk hinterzogen haben, das sind umgerechnet 1,5 Milliarden Euro. Auch Belgien, Großbritannien, Luxemburg und die USA melden Schäden. In Deutschland ermittelt die Staatsanwaltschaft Köln. Europol ist involviert, die Jagd auf Shah läuft unter dem Dach von Eurojust, der Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen. (Handelsblatt)

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January 08, 2021 00:18 ET (05:18 GMT)