Konjunkturabkühlung: Die Rolle der Banken als Hauptfinanzierer der
deutschen Wirtschaft verändert sich (FOTO)
   München (ots) - 
   -  Schwache Wachstumsraten in Deutschland und Europa sowie
      geopolitische Risiken sorgen für trübe Konjunkturaussichten
   -  Automobilindustrie und Konsumgüterbereich bleiben die größten 
      Krisenkandidaten 
   -  Digitalisierung und Disruption als Hauptkrisenursachen werden
      zunehmend in Sanierungskonzepten adressiert 
   -  Steigende Komplexität und zunehmende Anforderungen treiben die
      Kosten der Sanierung 
   -  Regulatorische Vorgaben und Kapazitätsabbau erhöhen den Druck
      auf Banken 
   -  Kreditverkäufe an Fonds werden wahrscheinlicher

   In Deutschland stand bislang fest: Die deutschen Banken sind 
Hauptfinanzier des Mittelstandes und der Wirtschaft. In anderen 
Ländern haben Fonds bereits eine wesentlich größere Bedeutung. Dieser
Wandel könnte in Deutschland mit der konjunkturellen Abkühlung und 
einer potentiell anschließenden Krise jetzt ebenfalls anstehen. Zu 
diesen Ergebnissen kommt die neue "Restrukturierungsstudie 2019" von 
Roland Berger, für die 500 Sanierungsexperten aus Deutschland, 
Österreich und der Schweiz befragt wurden.

   Durch die schwachen Konjunkturaussichten, geopolitischen 
Spannungen und den großen Anpassungsdruck der Digitalisierung rückt 
die nächste Krise immer näher. "Die jüngste Senkung der 
Konjunkturprognose der Bundesregierung auf 0,5 Prozent Wachstum für 
2019 verdeutlicht die angespannte wirtschaftliche Lage", erklärt 
Sascha Haghani, globaler Leiter des Competence Centers 
"Restructuring, Performance, Transformation & Transaction" von Roland
Berger. So erwarten 9 von 10 befragten Experten, dass die Abkühlung 
der Wirtschaft die Anzahl an Sanierungsfällen im laufenden Jahr 
steigen lassen wird.

   Mehr Sanierungsfälle vor allem in der Automobil- und 
Konsumgüterindustrie 

   Laut den Experten wird es vor allem die Automobil- und die 
Konsumgüterindustrie treffen. So belegen diese zwei Industriesektoren
in der aktuellen Studie Platz 1 und 2 der am meisten gefährdeten 
Branchen. "Deutsche Unternehmen in diesen Branchen müssen häufig mit 
grundlegenden Veränderungen im Geschäftsmodell reagieren, wenn sie 
nach der nächsten Krise noch existent sein möchten", warnt Roland 
Berger Partner Gerd Sievers. Geschäftsmodellinnovationen werden zwar 
als häufigste Einzelmaßnahme genannt, aber insgesamt halten sich 
strategische und operative Maßnahmen die Waage.

   Digitalisierung: Krisenursache und Lösungsansatz in einem 

   Wie in den beiden vorangegangenen Jahren bleiben die 
Digitalisierung und disruptive Innovationen nach Einschätzung der 
Befragten die wesentlichen Treiber von Unternehmenskrisen. Dabei 
halten 81 Prozent der Experten die Digitalisierungsstrategie 
inzwischen für einen zentralen Bestandteil des Sanierungskonzepts. 
"Bei der Erstellung von Sanierungskonzepten kommt die digitale 
Strategie der Unternehmen zunehmend auf den Prüfstand", so Gerd 
Sievers.

   Außerdem gehen zwei Drittel der Studienteilnehmer gehen davon aus,
dass die Komplexität von Sanierungen künftig weiter zunimmt. 
Rechtliche Anforderungen und Dokumentationsaufwand steigen parallel 
zur Anzahl der Stakeholder. Dabei wird die Digitalisierung des 
Sanierungsprozesses, um die Komplexität zu reduzieren, noch zu wenig 
genutzt. "Dadurch steigen die Kosten - und die eigentliche 
leistungswirtschaftliche Sanierung droht in den Hintergrund zu 
rücken", erklärt Sascha Haghani.

   Regulatorik stellt Kreditinstitute vor große Herausforderungen

   Sollte sich die Konjunktur weiter abkühlen, wären auch 
Kreditinstitute aufgrund der strengen regulatorischen Maßnahmen 
deutlich betroffen. Denn Vorgaben wie IFRS 9 und die NPL Guideline, 
aber auch der starke Abbau von Restrukturierungsspezialisten bei den 
Banken werden nach Einschätzung von 54 Prozent der Umfrageteilnehmer 
zu mehr Kreditverkäufen an Fonds führen.

   Nur 21 Prozent sehen die weitere Begleitung und Sanierung der 
Unternehmen als erste Option. "Dies könnte im Ergebnis zu einer 
grundsätzlichen Veränderung der Unternehmensfinanzierung in 
Deutschland und insbesondere im deutschen Mittelstand führen", stellt
Sascha Haghani in Aussicht.

   Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen: 
www.rolandberger.de/pressemitteilungen

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