HAMBURG (AFP)--Die deutsche Milchindustrie hat angesichts hoher Kosten vor steigenden Preisen auch für Verbraucher gewarnt. Die Molkereiwirtschaft sei auf "funktionierende Lieferketten besonders angewiesen", sehe dabei aber derzeit "viele Probleme", erklärte der Milchindustrie-Verband. Die Weitergabe der "immensen Mehrkosten ist unabdingbar", auch wenn der Handel das teils noch zurückweise, hieß es weiter.

"Es fing zunächst mit dem Brexit an, dann mangelte es an Containern aus China in der Pandemiezeit und nun fehlen viele Zusatz- und Hilfsstoffe in den Werken", beschrieb der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Eckhard Heuser, die aktuelle Lage. Zudem machten die steigenden Energiekosten der Branche zu schaffen. Milch und Milcherzeugnisse müssten ständig gekühlt und wieder erhitzt und wieder gekühlt werden.

Zwar seien steigende Lebensmittelkosten ein Inflationstreiber, gestand der Verband ein. "Aber Nahrungsmittel in Deutschland bleiben im internationalen Vergleich günstig und damit bezahlbar", erklärte Heuser. Rufe und Forderungen der Erzeuger nach höheren Milchpreisen seien "verständlich". Sie müssten aber "bis zum Verbraucher durchgereicht werden".

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/apo

(END) Dow Jones Newswires

October 22, 2021 08:56 ET (12:56 GMT)