HAMBURG (dpa-AFX) - Der Verband der Metall- und Elektroindustrie Nordmetall fordert die Bundesregierung auf, angesichts des Strukturwandels in der Branche nicht in die Fort- und Weiterbildung einzugreifen. "Was wir aber gar nicht brauchen, ist eine staatlich gelenkte Weiterbildung oder eine stärker mitbestimmte Transformation", betonte Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Nordmetall und AGV Nord, am Dienstag in Hamburg nach Veröffentlichung der neuen Arbeitsmarktzahlen. Er fürchtet, dass angesichts des hohen Bedarfs an Weiterbildungen der Staat mehr Aufgaben an sich zieht.

Fickinger kritisierte in diesem Zusammenhang auch, dass die Bundesagentur für Arbeit seinen Worten zufolge zu einer "allumfassenden Weiterbildungsbehörde" umgebaut werden soll, dies behindere betriebliche Initiativen zum Strukturwandel. "Es geht nicht mehr darum, bloß die Bedienung neuer Maschinen zu erlernen oder neue Softwareversionen anzuwenden, sondern um ganz andere und neue Qualifikationen", so der Arbeitgebervertreter. Diese Herausforderungen würden die Betriebe selbst bewältigen, wenn man sie lasse.

Die Rolle der Arbeitsagentur sehen die Arbeitgeber als begleitend. Die Vorstellung "man könne die Transformation in den Betrieben vom grünen Tisch aus lenken oder durch eine Ausweitung der Mitbestimmung wirksamer steuern, ist ein Irrglaube", so Fickinger. Daneben solle sich auch die nationale Weiterbildungsstrategie auf die berufliche Weiterbildung beschränken./ssc/DP/stk