Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Toshiba bereitet einen Rückzug von der Börse im Laufe des Jahres vor. Der japanische Elektronikkonzern hat einer Übernahme durch ein Konsortium unter Leitung von Japan Industrial Partners Inc. in einer umgerechnet 14 Milliarden Euro schweren Transaktion zugestimmt, wie das Unternehmen bekannt gab. Damit würde ein jahrelanger Konflikt mit ausländischen Aktionären beendet und das Unternehmen vollständig unter japanische Kontrolle kommen.

An dem Konsortium sind neben dem Investmentfonds Japan Industrial Partners 17 japanische Unternehmen und sechs Banken beteiligt. Toshiba teilte mit, dass die Käufer 4.620 Yen pro Aktie bieten (32,44 Euro je Aktie), etwa 10 Prozent über dem Schlusskurs von 4.213 Yen am Donnerstag in Tokio. Damit wird das Unternehmen mit etwa 2 Billionen Yen bewertet, was 14 Milliarden Euro entspricht.

Das Übernahmeangebot liegt jedoch weit unter dem, was die ausländischen Investoren vor ein oder zwei Jahren zu bekommen glaubten, als der Aktienmarkt Halbleiterhersteller und andere Technologiebereiche, in denen Toshiba tätig ist, höher bewertete.

Das formelle Übernahmeangebot wird voraussichtlich Ende Juli beginnen, sofern die Übernahme nach den weltweit gültigen Wettbewerbsbestimmungen genehmigt wird. Ein erfolgreiches Angebot benötigt die Zustimmung von mehr als zwei Drittel der Aktionäre zum Verkauf ihrer Aktien.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    13:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Februar 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm 
          zuvor:    -4,5% gg Vm 
 
    14:45 Einkaufsmanagerindex/PMI Service (1. Veröffentlichung) März 
          PROGNOSE: 50,3 
          zuvor:    50,6 
 
    14:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (1. Veröffentlichung) März 
          PROGNOSE: 47,0 
          zuvor:    47,3 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


 
INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      3.984,75  +0,2% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  12.872,75  +0,1% 
Nikkei-225                27.385,25  -0,1% 
Hang-Seng-Index           19.909,26  -0,7% 
Kospi                      2.414,96  -0,4% 
Shanghai-Composite         3.265,14  -0,7% 
S&P/ASX 200                6.955,20  -0,2% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Kleinere Verluste prägen das Bild an den Börsen in Ostasien und Australien zum Ausklang der Woche. An der Wall Street waren am Vortag anfangs deutliche Gewinne im Handelsverlauf abgebröckelt. Anleger waren verunsichert, wie sie die Aussagen der US-Notenbank vom Mittwoch zum künftigen geldpolitischen Kurs einordnen sollten. Beschwichtigende Worte von US-Finanzministerin Janet Yellen, dass die Regierung nötigenfalls weitere Schritte unternehmen werde, um das heimische Bankensystem zu stabilisieren, verpufften. In Asien dürften auch Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende eine Rolle spielen, so Marktbeobachter. Unter den Einzelwerten legen Toshiba in Tokio um 4,4 Prozent zu. Eine Gruppe japanischer Investoren will das Unternehmen kaufen und von der Börse nehmen. Furcht vor einer Bankenkrise lässt die HSBC-Aktie in Hongkong um 3,3 Prozent nachgeben. HSBC hatte in der vergangenen Woche die britische Tochter der Silicon Valley Bank (SVB) gekauft. Die SVB war nach ihrem Zusammenbruch von den US-Behörden geschlossen worden. Die schwer gewichtete Tencent-Aktie (+0,8%) profitiert weiter von den guten Zahlen, die das Unternehmen am Mittwoch vorgelegt hatte, sowie von den festen Vorgaben der US-Technologiewerte, die sich dank sinkender Marktzinsen besser hielten als der übrige Markt. Auch in Sydney wurden Aktien von Banken verkauft. Westpac, ANZ, Commonwealth und NAB verbuchten Verluste von 0,6 bis 1,6 Prozent. Die neben den USA auch in Australien gelisteten Titel des Finanzdienstleisters Block brachen um 18 Prozent ein. Ein Shortseller wirft dem Unternehmen vor, seine Nutzerzahlen aufgebläht zu haben.

US-NACHBÖRSE

Geschäftszahlen einiger kleinerer Unternehmen haben den nachbörslichen Handel am Donnerstag bestimmt. Scholastic brachen um 10,6 Prozent ein, nachdem das Unternehmen im dritten Geschäftsquartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht war und seine Ertragsziele gesenkt hatte.

Mit Enttäuschung wurden auch die Zahlen von Joann (-5,7%) aufgenommen. Der auf Kunsthandwerk und Stoffe spezialisierte Einzelhändler hatte mit dem bereinigten Ergebnis je Aktie im vierten Quartal die Konsensschätzung der Analysten deutlich verfehlt.

Ebenfalls schlechter als erwartet schnitt Ouster (-9,3%), ein Hersteller autonom fahrender Autos, im vierten Quartal ab.

Die auf Mode in großen Größen spezialisierte Bekleidungskette Torrid Holdings (+9,3%) hatte dagegen ihren Verlust im vierten Quartal verringert und mit dem Umsatz die Erwartungen übertroffen. Überzeugende Zahlen hatte auch der Anbieter von Hörgeräten Eargo (+5,6%) vorgelegt.

Für Nelnet ging es um 3,5 Prozent abwärts. Das US-Bildungsministerium hatte die Bedingungen eines Vertrags mit dem Anbieter von Studentenkrediten geändert.

General Dynamics (-0,4%) profitierten nicht von einem Auftrag des US-Verteidigungsministeriums für Flugsimulatortrainings über 1,8 Milliarden Dollar.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                32.105,25        +0,2%       75,14      -3,1% 
S&P-500              3.948,72        +0,3%       11,75      +2,8% 
Nasdaq-Comp.        11.787,40        +1,0%      117,44     +12,6% 
Nasdaq-100          12.729,23        +1,3%      162,08     +16,4% 
 
                     Donnerstag   Mittwoch 
Umsatz NYSE (Aktien) 1,07 Mrd      1,0 Mrd 
Gewinner             1.080         768 
Verlierer            1.931       2.249 
Unverändert            125         114 
 

Etwas fester - Mit etwas Abstand wurden die Zinserhöhung und die begleitenden Aussagen der US-Notenbank positiver gesehen, insbesondere das Signal, dass mit der jüngsten Zinserhöhung das meiste hinter dem Markt liegen könnte und womöglich nur noch eine weitere Erhöhung bevorsteht. Dazu sagte US-Finanzministerin Janet Yellen, dass zusätzliche Schritte unternommen würden, um das US-Bankensystem zu stabilisieren, falls dies notwendig sei. Am Vortag hatte sie noch die Bankaktien belastet mit der Absage an eine pauschal höhere Einlagensicherung. Ford Motor gaben um 0,5 Prozent nach. Der Autobauer rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit etwa 3 Milliarden Dollar Verlust aus dem Geschäft mit Elektrofahrzeugen. Accenture legten um 7,3 Prozent zu mit der Ankündigung, in den kommenden 18 Monaten rund 19.000 Arbeitsplätze zu streichen. Steelcase verbesserten sich um 6,0 Prozent, gestützt von einem guten vierten Quartal des Büroausstatters. Nach zuletzt der indischen Adani Gruppe hat Hindenburg Research den US-Finanzdienstleister Block (-14,8%) ins Visier genommen und wirft dem Unternehmen unter anderem vor, Investoren mit falschen Bewertungskennziffern in die Irre geführt zu haben.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,81        -12,3        3,93      -61,2 
5 Jahre                  3,42        -10,3        3,52      -58,5 
7 Jahre                  3,42         -7,7        3,49      -55,3 
10 Jahre                 3,40         -4,7        3,44      -48,4 
30 Jahre                 3,68         +2,4        3,65      -29,3 
 

Am Anleihemarkt gaben die Renditen nach den Vortagesabgaben im Gefolge des Zinsentscheids der Fed noch weiter nach. Der Markt preise eine zukünftig weniger forsche Zinserhöhungspolitik ein, hieß es.

+++++ DEVISENMARKT +++++


 
DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00  Do, 8:10 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0831        -0,0%     1,0832        1,0915   +1,2% 
EUR/JPY           141,05        -0,5%     141,72        142,87   +0,5% 
EUR/GBP           0,8821        +0,0%     0,8820        0,8855   -0,3% 
GBP/USD           1,2279        -0,0%     1,2281        1,2326   +1,5% 
USD/JPY           130,24        -0,5%     130,84        130,90   -0,7% 
USD/KRW         1.293,07        +0,7%   1.284,00      1.281,40   +2,5% 
USD/CNY           6,8494        +0,4%     6,8199        6,8217   -0,7% 
USD/CNH           6,8469        +0,3%     6,8287        6,8184   -1,2% 
USD/HKD           7,8494        +0,0%     7,8493        7,8488   +0,5% 
AUD/USD           0,6685        +0,0%     0,6682        0,6741   -1,9% 
NZD/USD           0,6235        -0,2%     0,6246        0,6283   -1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        28.333,17        +0,3%  28.259,76     27.731,62  +70,7% 
 

Der Dollar tendierte nach dem schwachen Vortag zunächst erneut leichter, erholte sich im Verlauf jedoch wieder. Der Dollarindex gewann 0,2 Prozent. Am Mittwoch hatte der Greenback mit den insgesamt eher taubenhaft aufgenommenen Aussagen der US-Notenbank und einer möglichen Zinserhöhungspause deutlich abgewertet. Beim Pfund und beim Franken tat sich nach den wie erwartet ausgefallenen Zinserhöhungen wenig, zum Euro machte der Franken etwas Boden gut.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          69,97        69,96      +0,0%         +0,01  -13,0% 
Brent/ICE          75,90        75,91      -0,0%         -0,01  -11,1% 
 

Die Ölpreise gaben in einer Gegenreaktion um gut 2 Prozent nach. Zuletzt hatten sich die Preise wieder etwas erholt, nachdem zuvor die Turbulenzen im Bankensektor Sorgen vor einem Wirtschaftsabschwung und einem damit verbundenen Nachfragerückgang geschürt hatten.

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March 24, 2023 02:37 ET (06:37 GMT)